Gleich zu Beginn der Besprechung muss ich eines klarstellen: „LAMB“ ist definitiv nicht fürs Standard-Kinopublikum geeignet. Versteht mich bitte nicht falsch. Damit meine ich keineswegs, dass sich jener Zuschauerkreis von diesem Film grenzenlos überfordert fühlt, sondern, dass er sich inhaltlich, bzw. erzählerisch so immens weit vom Mainstream wegbewegt, dass er für den einen oder anderen Personenkreis – höchstwahrscheinlich - behäbig, oder gar schwerfällig wirkt. Man tut auf...

Müsste ich die drei größten Regie-Projekte von Jordan Peele in eine für mich qualitative zuordenbare Reihung bringen, würde „NOPE“ mit Sicherheit auf dem ersten Platz landen, dicht gefolgt von Regiedebüt „Get Out“; die Nachhut bildet dann Folge dessen sein wahrscheinlich extrovertiertester Titel: „Us“. Das soll jetzt keinesfalls der Startschuss dafür sein, über diesen kontroversen, gesellschaftskritischen Thriller(!?) herzuziehen, dennoch möchte ich hier eine klare Trennung...

Liest man sich zunächst nur die Inhaltsangabe zu Robert Eggers „THE VVITCH“ durch, und weiß man im Vorfeld nicht, mit welchem Regisseur, bzw. mit welcher Art Kunstfilm man es hier zu tun bekommt, dann liegt es eigentlich schon auf der Hand, dass man höchstwahrscheinlich eine bittere Enttäuschung erleben wird, oder - im Worst Case - den Film sofort als „staubtrockenen, langweiligen, schlecht konzipierten Horror-Streifen“ abstempelt. So sieht es zunächst an der Oberfläche aus. Geht...

Eine verdammt blöde Angewohnheit, die sich über Jahre hinweg in meinem Hirn unauslöschbar manifestiert hat, ist die Tatsache, dass ich mir zu jedem Film, im Vorfeld schon, viel zu viele Gedanken mache. Und wenn ich auch noch von einem Blumhouse-Titel erfahre, der den von mir geliebten Ethan Hawke als Antagonisten-Zugpferd nutzt, ihn als maskierten „The Grabber“ positioniert und dann auch noch Scott Derrickson („Sinister“) auf diesen packenden Grundstoff loslässt, damit er ihn so...

Grundsätzlich: Meine Empfindungen Laura Purcells Büchern gegenüber könnten nicht gespaltener sein. Einerseits habe ich immer wieder die Ausführung, vor allem die Stilistik in „Die stillen Gefährten“ und „Das Korsett“ hinsichtlich der Authentizität kritisiert, muss allerdings auf der anderen Seite auch zugestehen, dass die Charakterzeichnung ihrer Figuren EINMALIG ist. Hinzukommt, dass sie ihren emanzipierten, starken und irgendwie auch aufmüpfigen Frauenfiguren (die eben zu...

Als ich im Jahr 2018 - direkt zum Release - das Film-Debüt 𝑯𝑬𝑹𝑬𝑫𝑰𝑻𝑨𝑹𝒀 von Ari Aster gesehen habe, war ich im Anschluss komplett von den Rolle und schlichtweg BEGEISTERT. Ganz einfach deshalb, weil dieser Film so viele hervorragende Szenen hatte, die das Horror-Genre in einem völlig neuen Licht dastehen ließen. (Egal ob es die technische, die inhaltliche oder aber auch die schauspielerische Komponente betrifft.) Vor allem handelt es sich aber um einen definitiven...

Kurzer Flashback: Wir haben es Dennis Lehane zu verdanken, dass wir Leonardo DiCaprio 2010 in „Shutter Island“ (Martin Scorsese) über die Kinoleinwand brillieren sahen durften und Sean Penn hätte im Jahr 2004 - höchstwahrscheinlich - keinen Oscar/Golden Globe Award bekommen, hätte Lehane nicht die großartige Vorlage dazu geliefert. (Mystic River - Clint Eastwood). Vor allem aber in schriftstellerischer Hinsicht hat er echt Großes geleistet und Handlungen/Figuren konzipiert, die ein...

Gleich vorweg: Ich bin ein absoluter Ari Aster Fanboy und finde seine beiden Film-Produktionen (sämtliche Kurzfilmprojekte mal außen vor gelassen) „Hereditary“ und „Midsommar“ unglaublich genial. Sie stellen für mich persönlich zwei klare Muster-Beispiele dar, wie modernes Horrorkino aussehen muss und sagen dem ganzen Jumpscare-Müll so richtig den Kampf an. Und ich bleibe bei meiner Meinung: Einen richtig schlechten A24-Film konnte ich bis dato nicht ausmachen. Ich weiß, viele von...

Charlie Kaufman hat mit „I’m Thinking of Ending Things“ etwas völlig Eigenwilliges und zugleich neuartiges geschaffen. Eine komplett abstrus wirkende Parabel, eine dramaturgische Szenerie „zweier“ leidender Persönlichkeiten, eine emotional (aber auch moralisch) aufgestachelte Abwärtsspirale des eigenen Mindsets, mit der sich die Charaktere den gesamten Film über konfrontieren lassen müssen. Verpackt hat er das Ganze in einem höchst unangenehmen Gewand, das teilweise so...

Meine Seherfahrung von VIVARIUM lässt sich ungefähr so zusammenfassen: WHAT THE F*UCK?! Was zur Hölle habe ich mir da gerade angesehen? Diese Handlung ist einfach nur klischeehaft, relativ eintönig erzählt, oftmals ganz schön inhaltsleer und schwimmt generell auf einer Möchtegern-Metaphorik-Ebene dahin, die einfach nur präpotent wirkt. Die Charaktere machen in 98 Minuten überhaupt keine Wandlung durch, agieren teilweise völlig abstrus und haben nicht einmal den klitzekleinen Bock,...

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