FILMKRITIK: „M3GAN“ (Horror/Science Fiction - 2022)



Zum Thema M3GAN muss eines ganz klar abgetrennt werden: Das Androiden-Girl von James Wan soll zwar auf technischer Basis Grauen verkörpern, ja, auch ihre eigenständige KI soll sich im Laufe des Films zum prägnanten, satirischen Horror-Element entwickeln, allerdings war es niemals die Intention der Entwickler, eine klassische Chucky 2.0 auf die Leinwand zu bringen. Dafür ist M3GAN viel zu kinetisch, viel zu clever und schlussendlich auch viel zu stilvoll. (Obwohl sich eine gewisse Ähnlichkeit - vor allem am Ende - nicht leugnen lässt.) Das war’s dann aber auch schon. 102 Minuten später bin ich jedenfalls zu dem Entschluss gelangt, dass der Film nicht wirklich viel hergibt: Die Story ist megaflach, die Charaktere sind emotionslos, unsympathisch, die SchauspielerInnen verkörpern völlig unglaubwürdige Rollen, wandeln stets ohne jegliche Ambitionen durchs Setting und sind qualitativ auch nicht gerade der Bringer. Auch das Drehbuch ist ganz schön substanzlos und wurde irgendwie halbherzig zusammengeschustert. Der einzige Lichtblick ist M3GAN selbst. Sie ist der mit Abstand authentischste, ehrgeizigste und vor allem aber auch sehenswerteste Part des Films. Klar ist sie verdammt suspekt, sie ist auch unheimlich ohne Ende, aber sie macht ihre Sache um einiges leidenschaftlicher als ihre menschlichen KollegInnen. (Die Ironie dahinter lässt sich kaum verbergen.) Und: Sie ist diejenige, die der Filmkritik den Arsch gerettet hat.


Inhaltsangabe:


Eine brillante Robotikerin einer Spielzeugfirma nutzt künstliche Intelligenz, um M3GAN zu entwickeln, eine lebensechte Puppe, die so programmiert ist, dass sie sich emotional mit ihrer frisch verwaisten Nichte verbindet. Aber als die Programmierung der Puppe zu gut funktioniert, wird sie ihrem neuen Freund gegenüber überfürsorglich, was erschreckende Folgen hat.

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