Rezension: "Ganz gewöhnliche Monster“ von J. M. Miro

Ein halb verfallenes, verlassenes Gebäude, in völliger Abgeschiedenheitein, ein Wissenschaftler, der höchst begabten wie sonderbaren Exemplaren ein Dach über dem Kopf bietet. Bemitleidenswerte Geschöpfe, die heilende und gleichermaßen tödliche Kräfte zu mobilisieren im Stande sind. Unverwundbare. Unsichtbare. Sonderbare. Und sie alle haben eines gemeinsam: Sie suchen Zuflucht in diesen Mauern, Schutz, vor dem fiesen Antagonisten, der sie ihrer Talente/Kräfte berauben möchte


Na? Klingelt‘s?


Bei mir jedenfalls hat‘s ganz gewaltig gescheppert, denn ich war SOFORT an Stephen Kings „Das Institut“ erinnernt.

Und ich bin mir ganz sicher, dass ich diesen Ersteindruck nicht für mich exklusiv habe. 


Aber keine Sorge, inhaltlich differenzieren sich die beiden Romane deutlich voneinander. Außer der Teilung desslben Verlags-Segels, und des ähnlich klingendenden Klappentextes, lassen sich kaum Gleichnisse aufstellen.

Während Stephen King seiner Instituts-Geschichte viel Raum zur Entfaltung einräumt, sich gerne mal in Details verstrickt, jeder Menge Nebensächlichkeiten dem Vorzug gewährt, und immer wieder dafür sorgt, dass Charaktere in ihre Einzelteile zerlegt werden, scheint es J. M. Miro (Wer auch immer das sein mag.) um ein Vielfaches eiliger zu haben: Die Story nimmt zügiger Fahrt auf, er/sie kommt wesentlich schneller zum Punkt, spart - meiner Meinung nach - Belangloses aus und zeichnet seine Figuren klar, aber überlädt sie nicht.


In „Ganz gewöhnliche Monster“ treffen mehrere Erzählstränge aufeinander, die Miro in einen großen Genrebehälter wirft und kunterbunt durchmischt, sodass ich hinterher kaum sagen konnte, welches Genre hier eigentlich bespielt wurde.

Aber genau diese fehlende Zugehörigkeit hat bei mir einen ganz besonderen Reiz ausgelöst, der mir schlussendlich imponiert hat. Dennoch wurde mir relativ schnell klar: Die Erzählstränge waren zwar durchwegs unterhaltsam, vom ganz großen internationalen „Wurf“ sind wir dann doch ein Stück weit entfernt. Dafür ist die Geschichte viel zu schnell zu Ende erzählt. Meiner Meinung nach hätte dem Mittelteil eine ordentliche Straffung ganz gut getan, und hintenraus verliert sich die Geschichte in Nichtigkeiten.


Kurzes, lapidares Fazit: Hat mich über weite Strecken ganz gut unterhalten das Ding, ob sich das Geschehene im Hirn einnistet wage ich aber zu bezweifeln! 🤷🏼‍♂️


Inhaltsangabe:


England am Ende des 19. Jahrhunderts: Es ist Nacht, eine junge Dienstmagd ist auf der Flucht vor der Rache ihres Herrn. Mit allerletzter Kraft schafft sie es, sich in den Waggon eines Güterzugs zu retten – nur um dort eine Entdeckung zu machen, die ihr Leben für immer verändern wird: ein Baby, dessen Haut in einem blauen Schimmer leuchtet. Damit beginnt ein Abenteuer, das von England in den Wilden Westen bis nach Tokio und an die Grenzen des Vorstellbaren führt. Ein Abenteuer voll Magie, Wunder und tödlicher Geheimnisse...


“Seien Sie gewarnt! Wenn Sie diese Welt einmal betreten, wollen Sie sie nie wieder verlassen.“

(Joe Hill)


„Oliver Twist meets Harry Potter - so literarisch wie Charles Dickens und so packend wie eine Netflix Serie.“ (Washington Post)


„GANZ GEWÖHNLICHE MONSTER ist eine wahrlich faszinierende Lektüre.“

(The Guardian)


„Der Roman ist so fantasievoll und atmosphä risch, dass man J. M. Miros brillanten Stil und die genial gebaute Handlung vor lauter Span nung fast übersieht.“ (Daily Mail)


„J. M. Miros Erzählkunst lässt dieses Abenteuer um eine Gruppe magisch begabter Kinder beinahe real erscheinen.“ (Financial Times)

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