Rezension: "Fragen Sie Ihren Beatatter" von Caitlin Doughty

Die Resonanz bzw. meine Empfindung nach Beenden der Lektüre, fällt durchwegs positiv aus, schließlich bekommt man solch eine Reise quer durchs Krematorium nicht alltäglich aufs Tablett. Aus diesem

Grund war ich vorab sehr neugierig gestimmt, hab mich auf die Lektüre eingelassen und wurde Großteils überrascht. Sämtliche Tätigkeiten wurden zwar schonungslos, aber dennoch leicht verständlich für den Leser transportiert. Einzig allein die Hintergrundstory von Doughty hat mich da eher kaltgelassen; konnte dafür überhaupt kein Interesse aufbringen! 

 

Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass Caitling Doughty diesen Sterbe-Prozess, diesen für uns sooo ungewöhnlichen, tabuisierten Arbeitsalltag einer Krematoriumsfachkraft schön in Szene gesetzt hat. Vom Leichen waschen, über rasieren, bis hin zum schlussendlichen Verbrennungsakt, ist bei diesem sachbuchartigen Büchlein alles mit dabei. Dass ich nun weiß, was eine Kremierung ist, wie diese funktioniert, und wie die "Fachkräfte" diesen im wahrsten Sinne des Wortes "Knochenjob" verdauen, fällt es mir nun um einiges leichter, dem eigene Tod mit etwas mehr Respekt, aber auch weniger Bammel gegenüberzutreten. Und obwohl man einige Parts aus dem Buch, aufgrund diverser Langatmigkeiten, hätte streichen können, bleibt unterm Strich trotzdem, ein informatives, unterhaltsames Konzept zurück.

 

Daher wird mit bestem Gewissen eine Kaufempfehlung ausgesprochen!

 

Inhaltsangabe:

 

Wie befördert man übergewichtige Tote aus dem obersten Stockwerk auf die Straße? Wie geht man mit den schockierten Angehörigen um? Und wie bekommt man die Knochen in die Urne? In ihrem unter die Haut gehenden Memoir berichtet Caitlin Doughty in teils komischen, teils bizarren Szenen von ihrer etwas anderen Arbeit. Ein eindrucksvolles Plädoyer dafür, unsere Toten nicht länger hinter einem Vorhang aus Angst und Tabus verschwinden zu lassen. 

 

Als die 23-jährige Caitlin Doughty ihren Dienst als Krematoriumsfachkraft antritt, ist ihre erste Aufgabe, eine Leiche zu rasieren. So wird sie im Westwind-Krematorium schnell zur Expertin, die vor keiner Aufgabe zurückschreckt. In ihrem wunderbar offenherzig und ironisch geschriebenen Buch öffnet sie uns die Augen für unseren Umgang mit den Toten. Sie blickt zurück in die Geschichte des Todes und erzählt, was in anderen Kulturen mit den Leichen geschieht. Wer schon immer mit einem guten Freund zur Mitternacht einen Friedhof besuchen wollte, um den Tod mit anderen Augen zu sehen, der sollte diese unvergessliche Geschichte lesen.

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