Rezension: "Die Frau mit dem roten Schal" von Michel Bussi

Es gibt sehr viele Kriminalromane, die mich unsagbar langweilen, es gibt eine Vielzahl an Mysterythriller, die teilweise/gänzlich von Unlogik gezeichnet sind, dass es wahrlich nicht einfach ist, die Lektüre zu Ende zu bringen und anschließend überwiegend positive Worte dafür zu finden.

Deshalb gibt es von meiner Seite gleich vorweg eine Entwarnung: "Die Frau mit dem roten Schal" ist definitiv anders. Und das im vorwiegend positivem Sinne.

Zwar hat der Autor hier durchwegs genreübergreifend gearbeitet, sich nicht auf eine 'Schiene' festgelegt, trotz Mixtur aber nie den Boden unter den Füßen verloren.

 

Er hat sich in seiner Geschichte klar ein Ziel zur Aufgabe gemacht: Es soll ein abstrustes, geheimnisvolles Mysterium, gegen Ende der Story, in einen logischen Handlungsablauf übertragen werden. Ein - wie ich finde - sehr schwieriges Vorhaben, welches zu bewältigen, viel Feingefühl erfordert. Nur einige wenige Autoren beherrschen meiner Meinung nach diesen glaubwürdigen Storytwist.

Auch Michel Bussi hat sich darin versucht: Streckenweise gelingt es ihm wirklich gut, seine Leser über Passagen hinweg zu verwirren. Durch rätselhafte Parts versucht er dann den Leser, Stück für Stück, an den langersehnte Schlussakt zu führen, jedoch mit einigen Schwierigkeiten, wie ich finde. Warum? Weil er nämlich am Ende, eine ganz und gar wirre Story wieder geradezubiegen hatte und diese dann doch sehr künstlich wirkte.

Leider konnte mich wie schon so oft, das Ende der Geschichte ganz und gar nicht überzeugen.

 

Fazit:

 

Das Wichtigste aber ist: In Summe ist Michel Bussi ein wirklich solider Mystery-Krimi gelungen, der anfangs unheimlich spannend zu lesen war und durch seine vielen atmosphärischen, unheimlichen Momente, immer mehr an Attraktivität gewann.

 

Da die oben genannten Elemente für mich ganz klar im Vordergrund stehen und ich über den recht unglaubwürdigen Schluss noch hinwegsehen kann, gibts meinerseits eine Kaufempfehlung! 

 

Inhaltsangabe:

 

Jamal sieht zuerst nur den roten Schal. Dann die verzweifelte junge Frau, die am Rand der Klippen steht. Er will sie retten, wirft ihr den Schal zu. Doch die Frau springt. Und niemand glaubt ihm seine Geschichte, denn es sind bereits zwei Frauen zu Tode gekommen, nach exakt dem gleichen Muster. Verzweifelt versucht Jamal zu beweisen, dass er nichts mit dem Tod der Frau zu tun hat, aber alles spricht gegen ihn. Und schon bald weiß er selbst nicht mehr, was wahr ist und wem er noch vertrauen kann …

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