Rezension: "Nie mehr zurück" von Vivian Vande Velde

Was braucht eigentlich eine gelungene "Zeitreise-Geschichte":

 

  • Eine sympathische Hauptfigur??
  • Coming-of-age Charakter?
  • Eeine noch nie dagewesene Story?
  • Die nötige Portion Mystery vielleicht?

 

Ganz ehrlich? ...ich habe nicht die leiseste Ahnung! (Könnte höchstwahrscheinlich daran liegen, dass die Anzahl an lesenswerten Zeitreisegeschichten und die damit verbundenen Vergleichsmöglichkeiten, relativ begrenzt sind. Und was sagt mir das jetzt? Ich sollte unbedingt MEHR lesen!!! 😉)

 

Jedenfalls haben wir es hier mit einer (mir bislang unbekannten) Kinder- und Jugendbuchautorin zu tun, die auf knapp 200 Seiten versucht (Die Seitenanzahl finde ich persönlich für das weitläufige Ausmaß der Story, ganz schön kurz gehalten.), einen kompakten, neuartigen Thriller hinzubekommen. Hierzu schickt sie ihre Hauptprotagonistin Zoe ins Rennen und lässt die Fünfzehnjährige durch eine höchst prekäre Lage navigieren. Schließlich soll sie einen Banküberfall mit Todesopfern wieder ins Lot bringen. Problem Nr. 1: Sie kann die Zeit lediglich 23 Minuten zurückdrehen. Problem Nr. 2: Die Situation verschlimmert sich permanent.

Dass sie die ganzen Strapazen - anfangs - nur für einen gut aussehenden Jungen auf sich nimmt, den sie erst am Ort des Geschehens kennengelernt hat, ist dann doch ein wenig weit hergeholt. (Lässt sich zwar irgendwie auf ihre jugendliche Naivität zurückführen, hat mich aber beim Lesen dennoch ein klein wenig gestört)

 

Die Sprache, derer sich die Autorin bedient, könnte man ganz klar als "vorlaut" bezeichnen. Sehr häufig gibt sie unspektakulär erscheinende Handlungsabläufe detailliert wieder und driftet innerhalb des Satzes schon mal gehörig ab.

 

Beispiel:

 

"...sagt sie zu dem Typen und reißt ihm die Zettel aus den Händen, damit er nicht sehen kann, dass sie nur auf die Rückseiten geschrieben hat und dass das, was sie geschrieben hat, Namenslisten sind und keine Zahlen, die zumindest so gewirkt hätten, als hätten sie etwas mit Bank- oder Geldgeschäften zu tun." (...das ist jetzt zwar ein etwas krasses Beispiel, vermittelt aber die Vorgehensweise der Autorin ganz gut.)

 

Fazit:

 

In Bezug auf die sprachliche Ebene ist "Nie mehr zurück" mit Sicherheit nicht der ausgereifteste Thriller, hat aber durchwegs guten Unterhaltungswert zu bieten. Zwar waren die ständigen Handlungs-Wiederholungen, sowie die verschachtelten Sätze etwas nervenaufreibend, wurden aber durch die wirklich gute Grundstory aufgewertet, sodass man über das ein oder andere Manko gut hinwegsehen konnte. In Kurzform: Der Unterhaltungswert überwiegt hier klar die technischen Details.

 

Aufgrund der etwas spezielleren Ausführung und der zu einfach gezeichneten Story, ist das Buch - meiner Meinung nach - nur bedingt empfehlenswert!

 

Inhaltsangabe:

 

Zoe ist anders als alle anderen. Sie hat die besondere Fähigkeit, die Zeit zurückdrehen und dadurch das Geschehene verändern zu können. Als sie bei einem Bankraub miterleben muss, dass ein Mann erschossen wird – ausgerechnet der gut aussehende junge Mann, der ihr nur wenige Minuten zuvor in einer schwierigen Situation beigestanden hat – entschließt sie sich dazu, ihn zu retten. Doch ihre Gabe kommt nicht ohne Einschränkungen. Zoe kann nur 23 Minuten in der Zeit zurückspringen, und oft verschlimmert sich die Situation durch ihr Eingreifen. Zoes Entschluss könnte in einer Katastrophe enden. Und er bringt sie in große Gefahr. Denn er lenkt die Aufmerksamkeit des Bankräubers auf sie ...

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