FILMKRITIK: „HEREDITARY“ (Horror/Drama - 2018)



Als ich im Jahr 2018 - direkt zum Release - das Film-Debüt 𝑯𝑬𝑹𝑬𝑫𝑰𝑻𝑨𝑹𝒀 von Ari Aster gesehen habe, war ich im Anschluss komplett von den Rolle und schlichtweg BEGEISTERT. Ganz einfach deshalb, weil dieser Film so viele hervorragende Szenen hatte, die das Horror-Genre in einem völlig neuen Licht dastehen ließen. (Egal ob es die technische, die inhaltliche oder aber auch die schauspielerische Komponente betrifft.)

Vor allem handelt es sich aber um einen definitiven Grenzgänger, der auch ohne den  ganzen grausamen Einschlägen als Familiendrama-Stand-Alone wunderbar funktionieren würde. Auf jeden Fall haben wir es hier mit einer Erzählung zu tun, die äußerst intensiv und bewusst humorlos dargestellt wird, die sich schleichend vom schockierenden Drama zum PUREN Horror auswächst, beinahe komplett ohne Jump-Scares auskommt und sich unendlich atmosphärisch anfühlt. Hinzukommt, dass sich wirklich viele sehenswerte Creepy-Momente abzeichnen, die immer mal wieder zum Staunen und Nachdenken anregen, Vieles ungesagt im Raum verweilen lässt, und am Ende dennoch mit einer deutlichen Auflösung daherkommt. So wird die Suspense nach oben getrieben, die fast schon zum Zerreißen gespannt ist, sich aber - absichtlich - nie so richtig entlädt. Ein typisches Aster-Stilmittel, das dem Zuschauer alles, ja wirklich ALLES abverlangt. Und dann auch noch dieses Sounddesign von Colin Stetson. Leute, diese Tonkulisse in Kombination mit den dazugehörigen Szenenbildern fährt euch derart brutal abgef*ckt in die Knochen und lässt euch das Gesehene nicht mehr vergessen, das garantiere ich euch.


Zwei Punkte noch, die zur hohen Qualität des Gesamtkunstwerkes von Aster maßgeblich beigetragen haben: 1. Die musikalische Untermalung von Colin Stetson und 2. die UNFASSBAR STARKEN Leistungen von Toni Collette und Alex Wolff. (Und das kommt in diesem Genre nicht allzu häufig vor.)


Mir persönlich sind die Geschehnisse von

Hereditary bis heute nicht mehr aus dem Schädel gegangen und lassen sich auch nicht mehr so ganz wegradieren.

Kann daher die Pressemeinungen nur unterstreichen: „Einer der besten Horrorfilme aller Zeiten!“


Inhaltsangabe:


Familie Graham führt ein beschauliches Leben: Annie (Toni Collette) ist eine liebevolle Mutter und lebt zusammen mit ihrem Mann Steve (Gabriel Byrne) und ihren beiden Kindern Peter (Alex Wolff) und Charlie (Milly Shapiro) etwas abgelegen am Waldrand. Als Annies Mutter Ellen, das Oberhaupt der Familie, stirbt, muss sich die Familie mit mysteriösen und grauenhaften Ereignissen auseinandersetzen. Nach und nach kommen die furchterregenden Geheimnisse ihrer Ahnen ans Licht. Für Annie, Steve, Peter und Charlie beginnt plötzlich ein Wettlauf gegen ihr dunkles und unheilvolles Schicksal, welches ihre Ahnen ihnen hinterlassen haben...

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