Rezension: "Burnt Offerings“ von Robert Marasco

Als ich dieses hervorragende Festa-Cover der deutschen Erstausgabe von „Burnt Offerings - Haus der toten Seelen“ gesehen habe, sind mir sofort zwei Dinge in den Kopf geschossen: 1. Was ist das denn bitte für eine geile Geschichte? 2. Warum habe ich als Horror-Fanatiker von diesem Genre-Klassiker noch nie etwas gehört/gelesen?

In Anbetracht dieser eklatanten Bildungslücke meinerseits: Schande über mein Haupt!

Na ja, jedenfalls habe ich in Erfahrung bringen können, dass die Originalfassung (1976 unter dem Titel „Landhaus der toten Seelen“ verfilmt) bereits 50 Jahre auf dem alten Buckel hat, was ich äußerst spannend finde, da sich die Erzählung überaus modern und gegenwärtig anfühlt. Egal, ob es sich um das Schriftbild, die Dialoge, oder um die Erzählerstimme per se handelt, der Text klingt in jeder Phase überaus frisch und lässt kaum Rückschlüsse auf sein tatsächliches Alter zu. Frisch, ja. Allerdings habe ich mich mit dem Stil des Autors - zu Beginn - echt schwergetan: Viel zu ausschweifend, zu fabulierend; teilweise waren die Sätze echt unnötig detailliert formuliert. Vielleicht lag es aber auch an der erneuten Übersetzungsarbeit, die dem Roman eventuell ein paar elegante Strukturen gekostet haben könnte, wer weiß. So schien es zunächst. Allerdings muss ich zugeben, dass ich lediglich im ersten Drittel Probleme hatte, in die Geschichte reinzufinden. Die darauffolgenden 200 Seiten waren erstaunlicherweise - und das passiert echt selten - um ein Vielfaches besser geschrieben; auch die Handlungsebenen wirkten dann deutlich ambitionierter und kamen nicht mehr so plastisch rüber. Fast so, als hätte Marasco direkt beim Schreiben einen blitzsauberen Lernprozess hingelegt, … echt merkwürdig. Jedenfalls lassen sich für mich - ganz klar - zwei große Stärken des Titels ausmachen: Das wäre zum einen die erstklassig konzipierte atmosphärische Dichte, die sich prompt auf den Leser überträgt (dieses Gefühl hatte ich zumindest), die immer wieder mal Gänsehaut-Momente entstehen lässt und sich über die gesamte Dauer hartnäckig hält. Zweitens: Obwohl das Konzept der Story - aus heutiger Sicht - keine neuen Ideen-Ansätze liefert, hat mir die handlungstechnische Umsetzung extrem gut gefallen. Auch diese eindringliche, mysteriöse Grundatmosphäre, die sich über den gesamten Roman erstreckt hat, hat mir richtig imponiert. Wenn man also über den etwas holprigen, klischeehaften Start hinwegsehen kann, dann darf man sich auf eine richtig schaurige Geschichte freuen, die neben coolen Figuren auch noch ein nahezu perfektes Ambiente bereithält.


Eine Empfehlung gibt's von mir aber zu 100 %!


Inhaltsangabe:


Ben und Marian Rolfe können günstig ein Herrenhaus auf dem Land mieten. Endlich ein Sommer, den sie nicht in ihrem stickigen Apartment in Queens verbringen müssen! 
Die Eigentümer haben jedoch eine ungewöhnliche Bitte: Im Dachgeschoss lebt Mrs. Allardyce. Marians Aufgabe ist es, der alten Dame täglich drei Mahlzeiten vor die Tür zu stellen und sie ansonsten niemals zu stören. Doch etwas Beängstigendes geht im Haus vor sich. Lebt wirklich eine alte Frau hinter der verschlossenen Tür? Als Marian die Wahrheit herausfindet, ist es längst zu spät…


Stephen King: »Eine Geschichte, die uns warnen und verstören will.«


Publishers Weekly: »Hinterhältig erschreckend.«


New York Times: »Der Roman macht Angst. Sogar bei Tageslicht!«

 

Die erste deutsche Veröffentlichung dieses Spukhaus-Klassikers. Mit einem Nachwort von Stephen King.

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