FILMKRITIK: „MANDY“ (Horror/Thriller - 2018)



Gibt es irgendwo vielleicht eine detaillierte Anleitung, nach welchen Kriterien „MANDY“ bewertet werden soll? Nein? Ich habe nämlich überhaupt keinen Plan, wie genau ich an die Sache rangehen soll, bzw. wie ich euch am besten erklären kann, warum ich diesen höchst kontroversen Arthouse-Titel so geil gefunden habe:


Lag es an diesem künstlerischen Grundanstrich, der dem Film verpasst wurde? Lag es an der gewaltigen visuellen, psychedelischen Darstellung, die alle möglichen Farbnuancen abgespielt und das Publikum in eine Art LSD-Fiebertraum mitnimmt. Lag es vielleicht an dieser ruhigen, bedachten und gleichzeitig überaus brutalen Inszenierung? An den bizarren Handlungseinschlägen? Lag es womöglich an der GEWALTIGEN (nicht die Lautstärke betreffend) Soundkulisse, die das Szenenbild - mit fast schon gleichgültiger Monotonie - wunderbar untermalt, aber niemals platt getreten hat? Lag es vielleicht an der teils katatonischen, teils explosiven, teils melancholischen Schauspielerleistung von Nicolas Cage? (Die übrigens zu seinen besseren Performances gehört!)


Lag es an diesem 70er/80er-Jahre-Deathproof-Mad Max-Hellraiser-Style, der immer wieder mal aufgelebt hat, wenn Cage durch die Gegend streift und seinen Rachefeldzug aufnimmt. War es diese Koexistenz von mehreren Genres: Blutiges, meditatives Storytelling trifft hier auf eine Mixtur aus Body-Horror und klassischem Beat ’em up. Es könnte aber auch an der generellen Erzählweise liegen, mit der hier gearbeitet wurde? Oder möglicherweise haben mich auch dieses ganzen skurrilen, völlig kranken Dialoge gepackt. Keine Ahnung.


Völlig egal, denn eines kann ich euch sagen: Ich konnte meine Augen keine einzige Sekunde vom Bildschirm losreißen, so sehr hat mich dieses - für das Genre völlig unkonventionelle - künstlerische, blutige und total andersartige Handlungskonstrukt begeistern können. Doch so sehr mir dieses ganze Arrangement - mit all seinen unterschiedlichen Facetten - auch gefallen hat, eine Empfehlung würde ich dennoch nur bedingt aussprechen, weil er einfach viel zu konzeptionell angelegt ist und zu sehr von der Norm abdriftet. Das könnte eventuell dazu führen, dass man ihn schnell als primitiven, billigen, sinnlosen Film abstempelt. Und das sollte man auf gar keinen Fall tun, denn „MANDY“ ist ein VERDAMMT GEILER ARTHOUSE-TITEL, der sich jeden einzelnen der 8 Punkte verdient hat!


An dieser Stelle sei nochmal gewarnt: Wer sich einen Non-Stop-Actionkracher im Horrorkostüm wünscht, der wird definitiv enttäuscht werden. Man sollte vorab schon wissen, womit man es hier zu tun bekommt. Vielleicht schaut ihr euch auch die ein oder andere Review dazu an, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was „Mandy“ so zu bieten hat.


Inhaltsangabe:


Shadow Mountains, 1983: Der friedliebende Einzelgänger Red Miller kocht vor Wut und Trauer. Hilflos musste er mitansehen, wie seine große Liebe Mandy verbrannt wurde. Jeremiah Sand, der charismatische Führer der religiösen Sekte "Children of the New Dawn", hatte sie sich geschnappt und eiskalt in Flammen gesteckt - nur weil Mandy ihm nicht gefügig war. Red hat nun nichts mehr zu verlieren. Mit einer eigenhändig geschmiedeten Kriegsaxt in der Hand und einer Teufelsdroge in den Adern, die ihm übermenschliche Kräfte verleiht, macht er sich auf den Weg in einen blutigen Albtraum. Von wahnsinnigem Rachedurst getrieben, wird Red nicht eher ruhen, bis er Jeremiah und seine Jünger zur Strecke gebracht hat.

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