FILMKRITIK: „BLACKkKLANSMAN“ (Drama/Krimi - 2018)



Wenn man sich die Geschichte und die Aufmachung zu „BLACKkKLANSMAN“ etwas genauer ansieht, wird dem „geschulten Auge“ relativ schnell klar sein, dass hier Jason Blum und Jordan Peele ihre Finger mit im Spiel hatten,  auch wenn schlussendlich Spike Lee federführend am Regiestuhl Platz genommen hat.


Was ich damit sagen will: Diese Handlung ist so grausam, so böse, irgendwie abstrus, ausgestattet mit einem mehr als beschränkten Vorhaben (als afroamerikanischer Cop den Ku-Klux-Klan infiltrieren zu wollen), sodass einem lediglich der Mund offen stehen bleibt, während man sich fragt: Wer zur Hölle kommt den bitte auf einen derartigen ekelhaften, despektierlichen Scheißdreck?


Als ich - im Zuge meiner Recherche - rausgefunden habe, dass diese Geschichte tatsächlich auf einer wahren Begebenheit beruht, hat mich das - um ehrlich zu sein - vollkommen schockiert! Ich muss es nochmal in aller Deutlichkeit sagen: Diese Geschichte (vor allem der Einstieg und die Schlusssequenzen) ist so menschenverachtend, so rassistisch, so durch und durch xenophob, dass es für John David Washington eine brutale Tortur gewesen sein muss, Ron Stallworth zu verkörpern, auch wenn er dies augenscheinlich mit einer kontrollierten Lässigkeit tut. Alleine schon dieser Akt hätte ihm zumindest eine Oscarnominierung einbringen MÜSSEN.


„BLACKkKLANSMAN“ ist so Vieles: Gesellschaftspolitisches Filmdrama, biografischer Tatsachenbericht und höchst verwerfliche „Satire“, die menschenverachtend/antisemitisch aufgeladen ist, sich abgrundtief in einer extremistischen Grundhandlung verbeißt, das Publikum mit der brachialen, Rassismus-Keule malträtiert und in mir den heißblütigen Wunsch erweckt, ein paar kräftige Arschtritte zu verteilen.


Also: Für dieses filmische Wagnis (inhaltlich & optisch), diese schauspielerische Kombi, für das unfassbar starke Drehbuch und den stets hoch gehaltenen Unterhaltungswert, vergebe ich hier starke 7 von 10 Punkten. Leider mangelt es der Erzählung hinten raus an Durchschlagskraft und einer emotionalen Tiefe, die sich „BLACKkKLANSMAN“ so sehr verdient gehabt hätte.


Inhaltsangabe:


Die frühen 1970er-Jahre, eine Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche: Der junge Polizist Ron Stallworth (John David Washington) tritt als erster Afroamerikaner seinen Posten als Kriminalbeamter im Colorado Springs Police Department an. Entschlossen, sich einen Namen zu machen, startet der unerschrockene Cop eine aberwitzige und gefährliche Mission: den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren und bloßzustellen.

Stallworth gibt vor, ein eingefleischter Extremist zu sein, und nimmt telefonisch Kontakt zur lokalen Gruppe der Rassistenvereinigung auf. Es gelingt ihm tatsächlich, schnell in den inneren Kreis vorzudringen. Er imitiert die Sprache der hasserfüllten Rassisten so überzeugend, dass er sogar das Vertrauen des Klanführers David Duke (Topher Grace) gewinnt. Als die Undercover-Mission zunehmend komplexer wird, übernimmt Stallworths Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver) Rons Rolle in den persönlichen Treffen. Dort erlangt er Insiderwissen über einen tödlichen Plan. Gemeinsam machen sich Stallworth und Zimmerman daran, die Organisation zu Fall zu bringen.

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