Nicolas Cage spielt in MASSIVE TALENT die Kunstfigur Nicolas Cage, also quasi sich selbst, aber irgendwie auch nicht sich selbst, da er ja eigentlich nicht Cage ist, sondern Coppola. Versteht ihr? Naja.
Man muss gleich vorneweg sagen, dass die Idee nicht wirklich neu ist, da gab’s bereits einige SchauspielerInnen, die diese Reise zu sich selbst - mal erfolgreich, mal mäßig erfolgreich - versucht und sich selbst verkörpert haben: „Being John Malkovic“ gespielt von John Malkovic. James Franco, Jonah Hill und Emma Watson treten in „This Is the End“ in ihrer eigenen Haut vor die Kamera. Auch Jean-Claude Van Damme hat es versucht und sich in Jean-Claude Van Johnson im Miniserien-Style zur Lachnummer gemacht. Aufgrund der „originelle Idee“, kann ich hier schon mal keine Extrapunkte verteilen, das steht fest. ABER: Drei Faktoren haben die Cage-Nummer allerdings zu einem zumindest unterhaltsamen Streifen gemacht:
- Dieses Mal konnte Nic Cage sich hinter seinem Pseudonym richtig „verstecken“ und so für die nötige Distanz zwischen Coppola und dem Publikum schaffen. Das dürfte ihm beim Ausführen seiner Alter Ego-Rolle deutlich unterstützt haben und sorgte somit auch für einen leicht spürbaren Anstieg der schauspielerischen Qualität. (Obwohl ich zugeben muss: So sehr ich Nicolas Cage als Person und alten oscarprämierten Hasen im Showbiz schätze, der allergrößte Schauspieler ist er meiner Meinung trotzdem nicht.)
- „The Unbearable Weight of Massive Talent“ hat mit Pedro Pascal ein ruhiges, stilvollen und dennoch cooles Pendant, und das braucht der Streifen auch ganz schön dringend, ansonsten wäre das eine richtig abgeklatschte, substanzlose, schauspielerisch ausgedünnte One-Man-Cage-Coppola-whatever-Farce geworden.
- Kurz und knackig: Das Ding war echt lustig, crazy und auf seine eigene Art und Weise charmant! Keine Ahnung, ob es an den Gags lag, an der Undercover-Agent-Verkörperung, oder vielleicht hat die komödiantische Selbstdarstellung von Cage zur Belustigung beigetragen. Ich weiß es nicht. Vielleicht waren es auch die völlig hirnrissigen Dialoge, die noch hirnrissigere Story, die Slapstickeinlagen, das Cage/Pascal-Duett, oder einfach die gesamtheitlichen Umstände, die mich oftmals echt haben schmunzeln lassen. Oder ich habe ganze einfach: Einen echt beschissenen Sinn für Humor! Jedenfalls hatte der Film - wie einst „The Weather Man“ - einen überaus sensiblen, herzlichen und zugleich tragikkomischen Kern, der „Massive Talent“ immer wieder auf den dramaturgischen Boden der Tatsachen zurückholt.
Inhaltsangabe:
Nicolas Cage braucht die richtige Rolle, um seine Karriere wiederzubeleben, doch zusätzlich will seine Tochter nichts mehr von ihm wissen und er steht auch noch vor dem finanziellen Ruin. Er bekommt das Angebot, für eine Million Dollar auf einer Geburtstagsparty aufzutreten. Der Milliardär ist jedoch ein gefürchteter Verbrecher und Cage soll bei der Party undercover Informationen beschaffen.
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