FILMKRITIK: „WINDFALL“ (Thriller/Drama - 2022)



Ich liebe ja solche Filmtitel, die völlig unscheinbar daherkommen, ohne großes Aufsehen - urplötzlich - in der Mediathek auftauchen, jene, die das Publikum jetzt nicht gleich vom Sockel reißen und dennoch genügend Interesse wecken, um sie sich etwas genauer anzusehen. Der Großteil dieser Ware lässt die mangelnde Qualität aber alsbald durchscheinen, während der andere Part die Power nicht bis zum Ende der Vorstellung durchhält. Und dann gibt es da noch diesen kleinen aber feinen Prozentanteil, diese überraschende Underdog-Nummer, die aus relativ wenig Grundessenz, so viel Gutes entstehen lässt.

Jetzt spanne ich den Bogen: „WINDFALL“ befindet sich NICHT in dieser Kategorie, weiß aber dennoch zu unterhalten. ABER: Irgendwie stört es mich extrem, dass der Film um jeden Preis eine Woody-Allen-Hitchcock-Mischung sein möchte, krampfhaft den Esprit und den Charme dieser Werke zu imitieren versucht, bei der Umsetzung allerdings kläglich scheitert.

Wir haben es eher mit einer aufgezwungenen Therapiestunde zu tun, und weniger mit der wortgewandten, giftigen Struktur eines filmischen Geiseldramas. Außerdem ist es nach „How I Met Your Mother“, „Nie wieder Sex mit der Ex“ und Sex Tape“ praktisch unmöglich, Jason Segel in die Rolle eines Kidnappers/Erpressers zu pferchen, das läuft ganz einfach nicht, sorry. Auch die komödiantische Seite von „Windfall“ konnte ich einfach nicht ausmachen.


Summa summarum: Ganz nett, vom großen Wurf aber Lichtjahre entfernt!


Inhaltsangabe:


Ein Mann bricht in das leere Ferienanwesen eines IT-Milliardärs ein, während dieser abwesend ist. Doch als der arrogante Unternehmer und seine Frau unerwartet das Anwesen bereisen, eskaliert die Lage und der Mann ist sich seiner Zukunft ungewiss.

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