FILMKRITIK: „PIG“ (Drama - 2021)



Wir haben hier einen Aussteiger, der die Schnauze voll hat und mit seinem Trüffelschwein das Dasein eines Eremiten fristet. Als sein profitbringender Liebling gekidnappt wird, muss er seine Zelte abbrechen und sich seinen rechtmäßigen „Besitz“ zurückholen. Je länger ich mir PIG angesehen habe, desto öfter drang sich mir die Frage auf: Warum sieht man Nicolas Cage nicht öfter in dergleichen Schlüsselrollen? Weniger Text, mehr Atmosphäre, mehr Maske, mehr Mimik, mehr Ausdruck. GENAU SO will ich ihn sehen, genau auf diese Art kann er sein ganzes Talent, sein variables Können ausspielen. Es sind diese stillen, leisen Close-up-Sequenzen, die (in Kombination mit dem vorhandenen Make-up) für eindringliche Aufnahmen sorgen.


Viele werden sich PIG ansehen und hinterher klagen: Das ist doch einfach nur ein langweiliger Film mit einem Typen, der sein Trüffelschwein sucht. FALSCH: Es ist so viel mehr als das. Die Handlung zielt eindeutig darauf ab, dem Publikum zu veranschaulichen, wie schwierig es sein kann, sich selbst zu vertrauen, an seinen Prinzipien festzuhalten und schlussendlich mit sich selbst leben zu müssen. Außerdem transportiert sie, wie wichtig Routine im Leben des Menschen sein kann und wie sich physische Nähe auf unseren Überlebensinstinkt auswirkt. Die Nummer mit dem Schwein dient lediglich als oberflächlicher Türöffner für die darunter liegenden Ebenen. Dennoch muss ich leider gestehen, dass der Streifen mit 90 Minuten viel zu kurz geraten ist, sodass die emotionale Komponente vollständig auf der Strecke bleibt und die verkörperte Figur von Cage nicht die nötige Tiefe bekommt, die sie verdient gehabt hätte.


Inhaltsangabe:


Rob lebt zusammen mit seinem Trüffel jagendem Schwein zurückgezogen in der einsamen Wildnis von Oregon. Durch den Verkauf der wertvollen Trüffel kann er sich über Wasser halten. Doch Robs friedliche Einsamkeit findet ein jähes Ende, als sein Schwein gestohlen wird. Nun muss er die Einsamkeit der Wildnis verlassen und nach Portland reisen, wo er mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.

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