Rezension: "Lust“ von María Hesse

Seit meiner letzen Buchbesprechung sind einige Wochen ins Land gezogen, sodass sich bei mir - mittlerweile - die Frage eingestellt hat: Kann ich überhaupt noch schreiben? Hat die kleine „Kunstpause“ eventuell dazu geführt, dass ich schön eingerostet bin? Maybe. Also verzeiht mir bitte, sollte euch die Rezension in irgendeiner Form merkwürdig, lücken- und sprunghaft, oder gar konfus vorkommen. Es sei mir im Anbetracht der Umstände zu verzeihen.


So. Nun zur eigentlichen Sache:

Da stellt sich mir doch - nach langer Rezensionsabstinenz - die entscheidenden Gretchenfragen: Mit welchem Buch sollte man sich am besten von einer kleinen Flaute zurückmelden? Welches Thema bietet soooo viele Mysterien und so unfassbar viele kryptische Ungereimtheiten? Welches Gebiet liefert - egal wie oft man es anpackt - mehr Fragen als Antworten, sodass es dringend an der Zeit ist, dass sich meine Wenigkeit um die Entschlüsselung der thematischen Geheimnisse diesbezüglich kümmert.


Worum könnte es sich nun handeln?


Na selbstverständlich um die Erkundung der weiblichen Sexualität. Ganz klar.


Um Abhilfe für all jene Subjekte zu schaffen, die mit der weiblichen Lust konfrontiert/überfordert sind/werden, hat María Hesse einen fulminanten Ratgeber erschaffen. Sie transportiert das hochsensible Thema in Form eines humoristischen Bildbandes, der Situationskomik mit wissenschaftlichen Ansätzen kombiniert. Aber keine Sorge: Wie bereits im Prolog beschrieben, handelt es sich keineswegs um einen trockenen Anatomieatlas, sondern um ein Mixtur aus Tagebucheinträgen, Erlebnissen und Erfahrungswerten, die immer wieder mit medizinischen Inhalten aufgepeppt werden. Dadurch gelingt es der Autorin/Ilustratorin, die hochkomplexen Themen „Lust“, „Verlangen“, „sexuelle Anziehung“, in einen verständlich, umgangssprachlichen Kontext zu bringen und diesen schlussendlich mit dem größtmöglichen Feingefühl an die Leserschaft weiterzureichen.

Mir persönlich hat das Ganze viele amüsante Stunden beschert und mich letztendlich köstlich unterhalten. Selbstverständlich konnte ich den ein oder anderen Aspekt für mich (neu) entdecken und mitnehmen, klar, aber letztendlich würde ich das Gelesene schlichtweg der Unterhaltungsliteratur zuführen und als Kurweil verbuchen.


Inhaltsangabe:


»Auf zarte Weise und dennoch schonungslos vermittelt die spanische Illustratorin María Hesse sämtliche Facetten der weiblichen Lust. Wie? Mithilfe kunstvoller Zeichnungen, die zum Nachdenken anregen!« (GRAZIA)

»María Hesse ist einer dieser neuen Rohdiamanten der Illustration.«

(Harper's Bazaar)

»Ein unverwechselbarer Stil, der das Künstlerische mit dem Organischen zu verbinden weiß.« (ABC Cultural)


María Hesses bisher intimstes Buch ist so zart und ungestüm wie die Lust, die es beschreibt. Hesse widmet sich ihrem sexuellen Erwachen, einem steinigen Pfad aus Schuld, Scham und Unwissen, den sie dank ihrer Neugier und vor allem dank kluger weiblicher Vorbilder meisterte: Frauen, die die Macht der Sinnlichkeit erkundeten, sich den Vorurteilen ihrer Zeit widersetzten, benannten, was noch keinen Namen hatte, und so anderen den Weg der Lust ebneten. Von Maria Magdalena über Sappho, Colette, Anaïs Nin, Simone de Beauvoir bis zu Anne Sexton, Marilyn Monroe, Hedy Lamarr oder Madonna. Entstanden ist eine Karte der weiblichen Lust, die es zu erkunden gilt.

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