Rezension: "Matthew Corbett und der Fluss der Seelen“ von Robert McCcammon

Lange habe ich unter Hirn zermarternden Umständen darüber nachgedacht, wie ich diese - für mich ganz besondere - Buchbesprechung beginnen soll, um der Außergewöhnlichkeit und der Extravaganz dieser Reihe irgendwie Tribut zu zollen. Sollte ich gleich mit der Tür ins Haus fallen und verkünden, dass dies die mit Abstand, mit ABSTAND(!!!) beste Krimiserie ist, die der Büchermarkt zu bieten hat? Oder sollte ich runter vom Gas und subtil erklären, dass ich Corbetts Universium schlichtweg geil finde? Egal wie man es dreht und wendet, beide Herangehensweisen führen unausweichlich zum selben Ziel: Robert McCammon zu gratulieren, ihm für diese Glanzleistung auf die Schulter zu klopfen und bis ins Grab bedingungslos zu ehren.


Bevor ich diese Rezension zu schreiben begonnen habe, bin ich mal meine alten Notizen durchgegangen und habe folgende Ankündigung zu Tage gefördert: 


„Robert McCammon macht es spannend und legt mit "Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal" DEN vielleicht außergewöhnlichsten 'Mystery-Krimi' des Jahres vor. Plot und Optik sprechen bereits für sich.“


Nun sind seit diesem Statement etliche Jahre ins Land gezogen, viele Dinge haben sich verändert, doch eine unumstößliche Tatsache ist - nach wie vor - gleich geblieben: Das ist die mit Abstand, mit ABSTAND(!!!) beste Krimiserie, die es am Büchermarkt zu kaufen gibt. Diese Behauptung habe ich - nach dem Auftakt-Band - gedanklich in Stein gemeißelt. Mittlerweile sind wir bei Band 5 angelangt - „Matthew Corbett und der Fluss der Seelen“ - und es gibt tatsächlich - selbst nach so langer Zeit - keinen einzigen Kritikpunkt, den ich dieser großartigen Reihe andichten kann. Nope.

Außderm untermauern die vielen positiven Meinungen seitens der amerikanischen Presse meine Aussage, bzw. gibt mir die hervorragende Vita von McCammon recht: 


Ich meine: Der Typ schreibt in den 80ern wie ein Besessener, wird neben King als DER prägendste Horrorautor gefeiert. Seine Titel haben zu dieser Zeit längst Bestseller-Status. Es folgen Bram Stoker Awards und ein World Fantasy Award, amerikanische Auflagen in Millionenhöhe,…und dann kommt es zum Zerwürfnis mit dem Verleger. 10 Jahre „Schaffenspause“,…soll heißen Krise. (Könnt ihr bei https://luzifer-verlag.de/autor/62 nachlesen) Und BÄM,…plötzlich kommt er mit  „Speaks the Nightbird“ um die Ecke und präsentiert den geilsten Ermittler, den ich bislang begleiten durfte.


Ganz ehrlich: Ich will euch nichts von Band 5 erzählen, ich will nicht spoilern, auf keine Details eingehen, euch diese ganze Ladung Corbett selbst erleben lassen. Eines kann ich aber sagen: Matthew Corbett ist ein hervorragend gezeichneter Charakter. Einer, der an Authentizität nicht zu überbieten ist. Aber nicht nur Corbett hat von McCammon ein perfektes Mindset verpasst bekommen, auch die Randgruppen, die Nebenfiguren sind unglaublich gut gelungen. Nicht zu vergessen: Dieses unverkennbare, malerische Setting, diese atmosphärischen Stilelemente, die McCammon brutal gekonnt an das 17. Jahrhundert angepasst hat, diese fabulierende, detailverliebte Sprachgewalt, die er auf die Leserschaft loslässt. ICH LIEBE ES!


Und so bleibt mir am Ende nur noch das Folgende zu sagen: Leute, besser wird‘s nicht! Glaubt mir. Da könnt ihr die Bestsellerlisten (oder was auch immer) lange, lange, lange durchforsten, um eine „konkurrenzfähigen“ Serie zu finden. Ein kleiner Rat meinerseits: Lasst es sein. Hört auf zu suchen. Holt euch den ersten Band. Und ab geht die wilde Party.

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