Rezension: "Der erste letzte Tag“ von Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek ist in der deutschen Thrillerszene fest verwurzelt und absolut nicht mehr wegzudenken. Er ist zu einer Koryphäe geworden, schart eine enorme Community um sich und genießt ein nationales Ansehen, das dem achten Weltwunder gleicht: Die einen verehren es abgöttisch, die anderen können es nicht mehr sehen. Und so scheiden sich natürlich die Geister, obwohl man klar festhalten muss, dass es VIEL, VIEL MEHR „proaktive“ Fitzek-Leser gibt, als jene, die dem Geschriebenen kritisch gegenüberstehen. Eine glasklare Vormachtstellung. Das Resultat: Dauergast auf der Bestsellerliste (Das ist so sicher, wie das verfluchte ‚Amen‘ im Gebet!!!), fette Marketingkampagnen, Auszeichnungen, Brettspielvermarktungen, Verfilmungen, verkaufte Print-Exemplare ohne Ende.

Man kann ja von Fitzek halten was man will, aber den Erfolg und den Bestsellerstatus hat er sich - meiner Meinung nach - redlich verdient. Natürlich trägt auch die Marke per se, die Strategieausrichtung, der Symphatiewert, bzw. der „Kultstatus“-Fitzeks maßgeblich zu dieser Erfolgsserie bei, keine Frage. ABER: Dass er sich überhaupt 15 Jahre lang in diesem Geschäft hält, sich festbeißt, Community ausbaut und - nach wie vor - seine Kreativität nicht eingebüßt hat, das ist doch schon beachtenswert, oder?!


Jedenfalls hat es viele Tote, viele Mörder, jede Menge Blut, Cliffhanger und eine Vielzahl an grausamen Charakteren gebraucht, um an den Punkt zu gelangen, dass wir eine Erzählung in Händen halten dürfen, auf dessen Cover explizit darauf hingewiesen wird: Hier erwartet euch „KEIN THRILLER“!!!


Wer sagt, dass literarische Seelenmassakrierer keinen Humor hätten, der hat entweder Fitzeks-Danksagungen nicht gelesen, oder ist noch nicht dazu gekommen, sich „Der erste letzte Tag“ vorzunehmen, denn eines kann ich vorwegnehmen: Das Ding ist ist schon lustig!

Man könnte zusammenfassen: Ein verrückter Roadtrip, der von den bewusst chaotisch gezeichneten, schrulligen Charakteren lebt, humoristische Szenarien, emotionale Achterbahnfahrten und schlagfertige Dialoge miteinander kombiniert und auf subtiler Ebene, sogar den ein oder anderen Ratschlag parat hat. Zugegeben: Fitzeks erster „Roman“ dieser Gattung ist keinesweg der alles verändernde, revolutionäre Wurf, aber er unterhält auf schräge Art und Weise,...und das ist absolut in Ordnung!

Und jetzt muss ich etwas loswerden, was viele eingefleischte Fitzek-Fans bestimmt nicht hören wollen, bzw. völlig anders sehen:

Fitzek sollte den Thriller für einige Zeit beiseite schieben, ruhen lassen und sich auf andere Genres konzentrieren, denn es scheint so, als würde er sich hier wesentlich wohler fühlen. Er braucht keine Cliffhanger um unterhaltsam zu sein/bleiben, kann sich künstlerisch ausleben und verschafft seiner Stärke - den humoristischen Elementen - viel Platz zum Entfalten. 


Inhaltsangabe:


Ein ungleiches Paar. 

Eine schicksalhafte Mitfahrgelegenheit.

Ein Selbstversuch der besonderen Art. 

WAS GESCHIEHT, WENN ZWEI MENSCHEN EINEN TAG VERBRINGEN, ALS WÄRE ES IHR LETZTER?


Ein Roadtrip voller Komik, Dramatik und unvorhersehbarer Abzweigungen von Deutschlands Bestsellerautor Nr. 1 Sebastian Fitzek - mit zwei skurrilen, ans Herz gehenden Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten.


Livius Reimer macht sich auf den Weg von München nach Berlin, um seine Ehe zu retten. Als sein Flug gestrichen wird, muss er sich den einzig noch verfügbaren Mietwagen mit einer jungen Frau teilen, um die er sonst einen großen Bogen gemacht hätte. Zu schräg, zu laut, zu ungewöhnlich - mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Welt überfordert Lea von Armin Livius von der ersten Sekunde an. Bereits kurz nach der Abfahrt lässt Livius sich auf ein ungewöhnliches Gedankenexperiment von Lea ein – und weiß nicht, dass damit nicht nur ihr Roadtrip einen völlig neuen Verlauf nimmt, sondern sein ganzes Leben!

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