Rezension: "Ladies (Frühe Stories)“ von Patricia Highsmith

Patricia Highsmiths Liste der literarischen Veröffentlichungen und Film-Adaptionen ist lang, reichhaltig, überaus beeindruckend und - nicht zuletzt - im Genre qualitativ hochwertig. Und der Diogenes Verlag (den ich übrigens in ALLEN Belangen sehr schätze) tritt hier als zuverlässiger Partner auf, der in Regelmäßigkeit, die wirklich vorzeigbaren Geschichten der US-Amerikanerin an das deutsche Publikum bringt.

Mit Verlaub: GOTT SEI DANK, denn sonst wären wir höchswahrscheinlich nie in den Genuss gekommen, eben jene stilvollen, authentischen Texte lesen zu dürfen.

Selbst Alfred Hitchcock himself hat sich die Chance nicht nehmen lassen, das 1951 veröffentlichte Erstlingswerk ‚Strangers on the Train‘ auf die Leinwand zu bringen. Highsmith erlangte dadurch weltweiten Bekanntheitsgrad.


Nun hat es sich der Diogenes Verlag zur Aufgabe gemacht, die psychologischen Aufarbeitungen der Autorin - die vorwiegend in Schul- und „Frauenmagazinen“ zu finden waren -, zusammenzutragen, zu überarbeiten und als Anthologie auf ein neues, kompaktes, ansehnliches Level zu heben. Das Ergebnis kann sich zu 100% sehen/lesen lassen:


𝗟 𝝠 𝗗 𝗜 𝗘 𝗦 - 𝐹𝑟𝑢̈ℎ𝑒 𝑆𝑡𝑜𝑟𝑖𝑒𝑠


Jeder der mich auf literarischer Ebene kennt, weiß, dass ich missverstandene, fehlinterpretierte Texte, kurz: „Literatur-Underdogs“ über alles liebe. Genau so empfinde ich das auch bei diesen - für mich persönlich - unterschätzten Erzählungen, die auf den zweiten, dritten Blick, mehr Wahrheitstgehalt, mehr Brisanz, mehr Aktualität in sich vereinen, als man ihnen zu Beginn zugetraut hätte. Ganz unabhängig davon, dass Highsmith eine wahre Meisterin ihres Fachs war, Handlungskonstrukte und bodenständige Charaktere zu entwerfen, die man in der modernen Belletristik/Unterhaltungsliteratur oftmals schmerzlich vermisst. Ihr zweites Steckenpferd: Alltägliche Problematiken über die Literaturschiene anzusprechen, aufzuarbeiten und perfekt in Szene zu setzen.


Von meiner Seite gibt es hier eine klare Empfehlung!


Inhaltsangabe:


Ehe Patricia Highsmith durch ihren ersten Roman ›Zwei Fremde im Zug‹ über Nacht berühmt wurde, schrieb sie psychologische Stories. Über entwurzelte Einwanderer, tapfere Liebende, wissende kleine Mädchen und Jungen und vom Leben gebeutelte Frauen und Männer. Damals erschienen ihre Stories nur verstreut in Schul- und Frauenmagazinen. Umso schöner für uns, nun dürfen wir sie neu entdecken.

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