Rezension: "Der Winter des Bären“ von Kiran Millwood Hargrave

Peitschende Winde. Eisige Kälte. Ewig andauernde Wintermonate. Drei Schwestern auf der Suche nach dem „entführten“ Bruder.

So lässt sich der Plot von Kiran Millwood Hargraves in aller Kürze zusammenfassen. Doch was so simpel, so reduziert, beinahe primitiv anmutet, entpuppt sich schnell als strukturierter, emotionaler Abenteuerroman, als Fabel, die einerseits mit den Ängsten der Charakteren spielt, andererseits zeigt, was Menschen im Verbund imstande sind zu leisten. Getrieben von der Not der Selbsterhaltung, vom Drang Neues zu entdecken, alte Muster aufzubrechen und über den heimischen, sesshaften Tellerrand hinauszublicken.


Neben dem Charakter einer recht schlichten Survival-Story im frostigen Setting, schwingen auch Komponenten eines Coming-of-Age-Profils mit, der dem ganzen Szenario die nötige Tiefe verpasst. Und auch wenn die gesamte Erzählung - für meinen Geschmack - etwas zu kurz geraten ist, so hat sie dennoch viele liebreizende Charaktere, vorzeigbare Dialoge, jede Menge emotionale Einschläge, sowie einige kluge Weisheiten, detailverliebte Mythen und Ammenmärchen für die Leserschaft parat.


Für Fans der Genreliteratur gibt es eine klare Empfehlung!


Inhaltsangabe:


Seit Jahren ist der Eldbjørn-Wald im Griff eines eisigen Winters, der Frühling ist nur noch eine ferne Erinnerung. Hier lebt Mila mit ihren drei Geschwistern. Sie halten fest zusammen und würden einander nie im Stich lassen. Doch eines Tages ist Milas Bruder Oskar plötzlich verschwunden – und Mila ist ganz sicher, dass er entführt wurde. Die Schwestern machen sich auf die Suche nach ihm, begleitet von ihren zwei treuen Schlittenhunden. Einen Verbündeten finden sie in dem geheimnisvollen Zauberer Rune. Er weiß, wer Oskar entführt hat: der Bärengeist Bjørn, der hoch im Norden auf einer sagenhaften Insel lebt und doch eigentlich den Eldbjørn-Wald schützen sollte. Mit Runes magischen Kräften, die Schnelligkeit verleihen und es sogar möglich machen, unter Wasser zu atmen, macht sich Mila auf in den Norden.


Auf der gefahrvollen Reise ins Reich des Bären erkennt Mila, dass nicht nur das Leben ihres Bruders in Gefahr ist, sondern ihre Familie viel tiefer in die finsteren Pläne des Bären verstrickt ist, als sie ahnte. Ein atemberaubendes Fantasy-Abenteuer über Mut und Freundschaft, Treue und Vertrauen, über die Bande zwischen Geschwistern – und über die Sehnsucht nach dem Frühling.


Pressestimmen:


»Kiran Millwood Hargrave ist der neue Star der Kinderliteratur.« (Emily Bearn, The Telegraph 22.05.2020)


»Ein fantasievolles Abenteuer.«

(Linda Buckley-Archer, The Guardian 22.05.2020)


»Kiran Millwood Hargrave ist eine meisterhafte Erzählerin.« (The Sun 22.05.2020)

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