Rezension: "Die Tribute von Panem X“ von Suzanne Collins

Es gibt Bücherreihen, die nach Beenden des letzten Bandes kaum Zündstoff für ein Prequel bieten, aus strategischen Gründen dennoch einen Vorgänger erhalten, der jedoch meist hinter den Erwartungen der Leserschaft zurückbleibt und - seien wir mal ehrlich - besser in der Schublade geblieben wäre.

Kurz gesagt: Viele Stories sind schlichtweg toterzählt und haben kein Anrecht auf eine Fortsetzung. Die Fans merken das, springen vom etwas langsam fahrenden Zug ab und sind - mehr oder weniger - von dem Konzept genervt, aus jedem noch so kleinen Funken, Kapital schlagen zu wollen. Grausam.

Und dann gibt es - Gott sei Dank - auch noch diesen Sensationserfolg „Die Tribute von Panem“, der einen internationalen Durchbruch zu vermelden hatte, der über die Landesgrenzen hinausging und ein Milionenpublikum gleichermaßen bereicherte. Worauf ich hinauswill: Das vielschichtige Storygerüst um Katniss Everdeen, Peeta Mellark, Gale Hawthorne, Haymitch, Snow,...ist noch lange nicht zu Ende erzählt. Es verlangt nach einem mehrteiligen Vorläufer!

Dieses Gefühl schlummerte scheinbar auch in Suzanne Collins, die ihrer Fanbase nun ein fettes, unterjähriges, vorgezogenes Weihnachtsgeschenk vor die Füße stellt: „Die Tribute von Panem X“


Lasst uns einen galanten Zeitsprung an den Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele machen: Snow ist 18, Mentor, und bemüht, einem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 die Hand zu reichen. Katastrophal, wenn man bedenkt, dass die Familie Snow für Ruhm und Macht steht. Doch Gesetz ist Gesetz und so muss er ALLES dafür geben, das Tribut unversehrt durch die Hunger-Games zu bringen.


Zugegeben: Die Grundelemente, wie beispielsweise das Mentoring von Tributen, bzw. die Vorbereitung auf einen scheinbar unvermeidliche Tod durch andere Tribute in der Arena, sowie die taktische Aufbereitung sämtlicher Strategien, um eben jenem qualvollen Mord zu entgehen, hat Suzanne Collins zwar schon in Band I und II behandelt, und obwohl aufgewärmter Kaffee zwar nicht immer schmeckt, sollte man dennoch auf „Altbewärtes“ setzen. So auch in diesem Fall.

Was ich damit sagen will: Suzanne Collins kann noch gefühlt 100 Titel veröffentlichen (Prequels, Sequels, was auch immer) und jeden einzelnen Bürger der Distrikte in die Arena schicken, würde ich das beim 101 Titel noch immer geil finden. Und wenn das nicht der beste Beweis dafür ist, dass die Autorin an den richtigen Schrauben gedreht hat, dann weiß ich auch nicht.


Drei Dinge: 1. Ich möchte euch von der Story rein gar nichts vorwegnehmen, da ich euch nicht beeinflussen, bzw. euch den Spaß an der Sache nicht zerstören möchte. Grundsätzlich schreibe ich ja gerne, hier halte ich mich dennoch bedeckt. Eines darf ich aber verraten: Die Handlung ist richtig genial und passt hervorragend zur Hauptreihe! (Vor allem die Sicht aus der Perspektive von Snow, eines Mentors, hat der Story einen besonderen Kick gegeben!) 2. Als Panem-Liebhaber fällt es natürlich ungemein schwer, Kritik anzubringen. Da bin ich überaus froh, dass es - meiner Meinung nach - nichts Relevantes zu bemängeln gibt. 3. Wir sind noch lange nicht am Ende...


Fakt ist: Keine einzige Buchreihe braucht zwingend eine Fortsetzung in Form eines Prequels, aber wir als Leser wollen es, und die Autoren/Verlagshäuser liefern. Die Nebencharaktere im Detail zu beleuchten bedeutet, deren Handlungen im Hauptwerk besser nachvollziehen zu können. Genau DAS hat Suzanne Collins getan: Sehr charmant, gewohnt unterhaltsam und trotz vielen Ähnlichkeiten zur Panem-Reihe, irgendwie weiterentwickelt.


Empfehlung? Definitiv!


Inhaltsangabe:


Ehrgeiz treibt ihn an.


Rivalität beflügelt ihn.


Aber Macht hat ihren Preis.


Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden.


Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen – tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben – um jeden Preis.


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