Rezension: "Perchtenjagd“ von Maja & Wolfgang Brandstetter

Die Adventszeit ist doch bekanntlich die schönste und besinnlichste von allen. Glühwein, Punsch, Kekse, vorweihnachtliche Stimmung, „Last Christmas“ im Dauerloop. Ist doch herrlich, oder? FALSCH! Denn das Autorenduo Maja&Wolfgang Brandstetter sieht die Sachlage etwas anders und lässt den harmlosen, friedfertigen Weihnachtsmarkt zum Horrorschauplatz werden, denn ein kleines Mädchen verschwindet. Unbemerkt. Unauffindbar. Beinahe lautlos abhanden gekommen. Keine leichte Situation für die ortsansässige Kripo. Wäre da nicht auch noch die Sache mit der Leiche. Und an Heiligabend wird der psychopathische Täter ein tödliches Szenario veranstaltet.


Wie hängen diese beiden Fälle zusammen? Was kann Gerichtspsychologe Thomas Meiberger in dieser Angelegenheit bewirken?


Ich muss ja zugeben, dass ich nicht gerade der größte Fan von „Regionalkrimis“ bin.

Meist sind mir die Konzeptionen zu primitiv, uninteressant, dilettantisch ausgeführt, unterm Strich: Nicht besonders glaubwürdig!

Wer gibt dem Subgenre eigentlich vor, dass es tragisch und komisch zugleich sein muss? Was hat Situationskomik in einem Kriminalroman zu suchen? Beim Thriller gibt es ja auch keine Witzeschublade, wo nach Belieben zugelangt werden kann, oder Leichenberge, die zur frönenden Belustigung dienen.

Ein klassischer Regio-Krimi lässt sich ganz leicht daran erkennen, dass sich am Ort des Geschehens (gefühlt) mehr Leichen als Einwohner befinden. DANN kann man getrost davon ausgehen, dass man es mit einem Heimatroman zu tun hat.


Jetzt kommt das große ABER: Bei „Perchtenjagd“ läuft die Sache etwas anders: Der Titel wirkt reifer, bodenständiger, ernstzunehmender, ist intelligent konzipiert und vereint viele klassische Krimikomponenten. Erstmals hat man den Meiberger-Krimi, bekannt aus der österreichischen Tv-Serie, in Buchform aufgelegt, umso die Fanlandschaft auszuweiten und ein neues Medienfeld zu bedienenen. Mit Erfolg möchte ich meinen, denn nicht nur der Text wirkt ambitioniert und gut inszeniert, sondern auch das Marketing rund um die ganze Geschichte wirkt außerordentlich bemüht und professionell.


All jene, die dem Genre - grundsätzlich - das gewisse Etwas abgewinnen können, die bodenständige, authentische Figurenkonstellationen mögen, Charme, Witz und Klamauk oftmals vermissen, die können/sollten hier bedenkenlos zugreifen!


Inhaltsangabe:


Weihnachten steht vor der Tür. Doch was als vergnüglicher Ausflug zum Adventmarkt in St. Wolfgang beginnt, wird schon bald zum Albtraum: Zwischen Glühweinständen und Lichterketten verschwindet die fünfjährige Marie spurlos. Die verzweifelte Mutter ist sich sicher: Es war einer der Perchtenläufer. Doch was ist das Motiv?

Während die Salzburger Polizei im Dunkeln tappt, nimmt Gerichtspsychologe Thomas Meiberger die Fährte des Entführers auf. Die Spuren deuten auf einen Psychopathen, der zu Weihnachten ein tödliches Krippenspiel aufführen will – und dem noch vier weitere »Mitspieler« fehlen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Kann Meiberger die Geiseln finden, bevor der Weihnachtsabend anbricht?


  • Auftakt einer neuen Krimi-Reihe – nach der erfolgreichen ServusTV-Serie »Meiberger – Im Kopf des Täters«
  • Wenn statt dem Christkind die Monster kommen: ein packender Kriminalfall inspiriert von realen psychologischen Phänomenen
  • Genial, aber eigensinnig: Als forensischer Experte und Zauberkünstler kennt Meiberger die menschliche Psyche wie kein Zweiter und kann diese gezielt durchschauen und beeinflussen.
  • Fesselnder Regionalkrimi, der seine Leser immer wieder hinters Licht führt.

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