Rezension: "Ihr Körper und andere Teilhaber“ von Carmen Maria Machado

Carmen Maria Machado ist ein wahrliches Naturtalent, wenn es darum geht, grausame Alltagsszenarien in ein überschaubares, nachvollziehbares und verständliches Konzept zu bringen. Ihr Debütroman „Her Body and Other Parties“ vereint unzählige dieser Elemente, gibt der weiblichen Selbstdarstellung den Vorzug, spielt mit den grundverschiedenen Sichtweisen der Emanzipation, gibt in wirklich grober, teils völlig übertriebener Manier Aufschluss darüber, wie verkorkst und kaputt das moderne Frauenbild (immer noch!!!) aussieht und lässt die unterdrückte Weiblichkeit als scheinbar bröckelnde Firewall auftreten. Ihre ausdrucksstarken Essays/Erzählungen bieten zudem eine enorm breitgefächerte Palette an Sexmotiven, Selbstiszinierungen, Gewaltdarstellungen und Verherrlichungen aller Art. Eine kunterbunte (und dennoch geradlinige) Stilmischung aus „Horrormärchen, Groteske, Pornografie, Realität und Science-Fiction“. (Jana Felgenhauer, Spiegel Online, 06.02.2019)


„[...]Machado spielt souverän mit populären Genres und literarischen Stil-Elementen. Mit wenigen Sätzen beschwört sie ikonische Szenen von Alfred Hitchcock und Stephen King herauf, nur um die Geschichten dann ganz anders weiterzuerzählen. [...]Wer sich dieses Buch nicht gönnt, ist selber schuld.« (Martina Süess, SRF, 21.02.2019)


Nimmt man die zahlreichen Preise und Nominierungen in Augenschein, die sie für ihren Debütroman erhalten hat, so wird schnell klar, dass man es hier mit einer immens wichtigen, unumstößlichen Grund-Botschaft zu tun hat, die nicht nur vor über 100 Jahren aktuell war, sondern auch heute (mehr denn je) ihre Daseinsberechtigung fordert. Und das völlig zurecht!!!


Carmen Maria Machado reißt Barrieren ein, definiert Genregrenzen neu, verändert das Bewusstsein der Leser und zeigt auf ihre ganz und gar eigenwillige und irgendwie an Palahniuk-angelehnte Weise, was es bedeuten kann, ein modernes Frauenbild verkörpern zu müssen. Die Betonung liegt hier ganz klar auf dem Wort „müssen“. Denn absolut Nichts ist schwerwiegender und erdrückender, als die Tatsache zu akzeptieren, seinen Körper auf die unterschiedlichste Art und Weise verschenken/verkaufen zu müssen.


An dieser Stelle gibt es eine ganz klare Empfehlung!


Inhaltsangabe:


Ein grünes Band, das zum Auslöser eines Übergriffs wird. Ein Ballkleid, das mit der Haut seiner Trägerin vernäht wird. Ein weiblicher Körper, der von Tag zu Tag durchsichtiger wird. Carmen Maria Machado erzählt von Frauen, deren Existenzen von Männern gewaltsam überschrieben werden und fragt: Wie können Frauen in einer Welt überleben, die sie – ob durch Ehe, Mutterschaft, Tod oder Ballkleider – zum Verschwinden bringen will? Dabei reißt Machado unbekümmert alle Barrieren ein, die je zwischen psychologischem Realismus und Science Fiction, Komik und Horror, Fantasy und Fabeln bestanden haben. Aus der permanenten inhaltlichen wie stilistischen Grenzüberschreitung gehen Texte von verblüffender Originalität hervor, die die Lebensrealitäten von Frauen und die ihnen innenwohnende Sprengkraft mit großer literarischer Wucht kartografieren.


Pressestimmen:


»Machados [...] wunderbare Sprache, in der sie etwas jenseits von Patriarchat und weiblichem Leiden beschreibt [...] Sie hat eben nicht nur eine Message. Sie hat auch Magie.« (Shou Aziz, FAS, 17.03.2019)


»Dieser Autorin zu folgen ist ein entdeckungsreicher Genuss, ein staunend machendes, abgründiges Vergnügen.« (Carola Ebeling, taz am Wochenende, 16./17.03.2019)


»Schrecken und Schönheit, Blutergüsse und die Ahnung anderer Planeten - Carmen Maria Machado fügt dem Buch der Frauenfantasien selbstbewusst neue Seiten hinzu.« (Julia Schröder, Stuttgarter Zeitung, 01.03.2019)


»Thriller, Horror und Science-Fiction, aber auch Porno, Märchen und magischer Realismus: Machado spielt souverän mit populären Genres und literarischen Stil-Elementen. Mit wenigen Sätzen beschwört sie ikonische Szenen von Alfred Hitchcock und Stephen King herauf, nur um die Geschichten dann ganz anders weiterzuerzählen. [...]Wer sich dieses Buch nicht gönnt, ist selber schuld.« (Martina Süess, SRF, 21.02.2019)


»Carmen Maria Machado ist märchenhaft, dystopisch und aktuell zugleich [...] Machados Geschichten [...] lesen sich wie eine lustvolle, queere Befreiung aus dem Korsett heteronormativer Einheitsfantasien. [...] Das Alltägliche und das Monströse sind in Machados Erzählungen oft genauso heillos verkeilt. Das trägt dazu bei, dass sie enorm unterhaltsam sind, nur eben auf ihre eigene, hintergründige Art. [...] Ob man nun auf den Inhalt schaut oder auf die Form, Machados Debüt kommt zur richtigen Zeit.« (Jana Volkmann, der Freitag, 20.02.2019)


»[...]ihre Texte [sind] schlicht überwältigend. Mit gnadenloser Lakonie und sehr explizit bringt sie auf den Punkt, was Frauen und ihren Körpern widerfährt. Für quere Theorien und Lebensentwürfe, Feminismus, sexuelle Emanzipation, Kriminalität und dafür, was sie an Verletzungen auszuhalten in der Lage sind, gestaltet diese Autorin in immer wieder anderer Originalität unverbrauchte Bilder und Plots.« (Ulrich Steinmetzger, Sächsische Zeitung, 09.02.2019)


»Carmen Maria Machado, ist eine furchtlose Schreiberin. In acht Kurzgeschichten mischt sie Horrormärchen, Groteske, Pornografie, Realität und Science-Fiction. Das ist drastisch, irre, manchmal anstrengend - und ziemlich unterhaltsam. [...] Machados Erzählungen sind ein Spiegel unserer Zeit, in der die Frauen nicht mehr hinnehmen wollen, dass ihr Geschlecht und ihr Körper gegen sie verwendet werden.« (Jana Felgenhauer, Spiegel Online, 06.02.2019)


»In diesen brillant komponierten und emotional aufgeladenen Erzählungen gibt Machado den Erinnerungen, dem Hunger und dem Verlangen von Frauen eine literarische Form. Ich konnte sie nicht weglegen.« (Karen Russel)


»Diese Geschichten vibrieren vor Originalität, Queerness, Sinnlichkeit und Fremdartigkeit.« 

(Roxane Gay)


»Carmen Maria Machado hat es geschafft, dass LeserInnen, KritikerInnen und alle dazwischen mit den Füßen scharren, um eine Chance zu erhalten, ihr Erzählungsdebüt zu lesen. (…) Machados Geschichten behandeln die oft unglaubliche Realität von Frauen in einer Weise, die man nie erwartet hätte und die ganz und gar einzigartig ist.« (NBC Today Show)


»Machados lebhafter und experimenteller Blick auf den weiblichen Kampf um Handlungsfreiheit ist aufsehenerregend.« (The New Yorker)


»Ein Beispiel von fast schon absurdem Talent.«

(LA Times)


Man beachte die ewig lange Lister der Nominierungen und Preise:


National Book Award (Shortlist)+++Bard Fiction Prize (gewonnen)+++National Book Critics Circle‘s John Leonard Prize (gewonnen)+++Crawford Award (gewonnen)+++Shirley Jackson Award (gewonnen)+++Lambda Literary Award for Lesbian Fiction (gewonnen)+++American Booksellers Association‘s Indies Choice Book Awards (gewonnen)+++New Atlantic Independent Booksellers Association‘s Book of the Year (gewonnen)+++Bisexual Book Award for Fiction (gewonnen)+++Richard Yates Short Story Prize (gewonnen)+++Best of Philly: Writer on the Rise (gewonnen)+++LA Times Book Prize Art Seidenbaum Award for First Fiction (Shortlist)+++PEN/ Robert W. Bingham Prize for Debut Fiction (Shortlist)+++Kirkus Prize (Shortlist)+++Calvino Prize (Shortlist)+++World Fantasy Award (Shortlist)+++Nebula Award (Shortlist)+++Franz Kafka Award in Magic Realism (Shortlist)+++storySouth Million Writers Award (Shortlist)+++Ferro-Grumley Award for LGBTQ Fiction (Shortlist)+++Edmund White Award for Debut Fiction (Shortlist)+++Tiptree Award (Shortlist)+++The Dylan Thomas Prize (Shortlist)+++Bisexual Book Award for Best Writer of the Year (Shortlist)+++Locus Awards (Shortlist)+++Brooklyn Public Library Literature Prize (Shortlist)+++The Story Prize (Longlist)+++John W. Campbell Award for Best New Writer (Longlist)+++Hugo Award (Longlist)

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