Rezension: "Spuk in Hill House“ von Shirley Jackson

Es wurde im Vorfeld ja schon einiges über die Werke, bzw. über die literarische Wichtigkeit von Shirley Jackson berichtet. Sieht man die erst kürzlich (neu) veröffentlichten Werke (‚Spuk in Hill House‘ und ‚Wir haben schon immer im Schloss gelebt’) der „Queen of Horror“ im Vergleich, so erlebt man tatsächlich eine spürbare Verwunderung, denn unterschiedlicher können zwei Titel aus der Feder derselben Autorin nicht sein.

 

Während die Geschichte zweier introvertierter Schwestern mit der Gangart eines leisen Dramas zu überzeugen weiß, wurde es in Hill House dann doch etwas lauter, wesentlich intensiver, ambitionierter und moderner.

Dass Shirley Jackson seit vielen Jahren ein Vorbildstatus zugeschanzt wird, ist überaus verständlich, schließlich hat sie die Entwicklung des Genres revolutuniert und gilt auch heute noch als eigenwilliges Fundament der Szene.

 

Eines steht zumindest fest: All jene von euch, die „Wir haben schon immer im Schloss gelebt“ bereits kennen, werden erstaunt feststellen, dass „Spuk in Hill House“ mit einer völlig anderen Story aufwartet. Diese ständigen Wiederholungen, die in sich gekehrte Schreibweise, dieses langwierig anmutende „auf der Stelle traben“, das Shirley Jackson absichtlich produziert, wurde in Hill House gänzlich ausgeklammert. Sieht man den Stil der Autorin im direkten Vergleich, so kann man sich als Leser über die Vielseitigkeit der Schreibweise begeistert zeigen.

 

Um es an dieser Stelle vielleicht nochmal zu verdeutlichen: Dieses Buch hat absolut gar NICHTS mit der gleichnamigen Netflix-Serie zu tun. Außerdem handelt es sich keineswegs um eine Romanvorlage, und schon gar nicht um eine Adaption zur Serie. Zwei konträre Handlungsstränge. Völlig unterschiedliche Konzepte. Grundverschiedene Protagonistenkonstellationen.

 

Man könnte in Bezug auf ‚Hill House’ zusammenfassen: Shirley Jackson hat eine klassische Haunted House-Story zusammengebaut, die nicht nur von der eigendynamischen Beschaffenheit (Atmosphäre) des Gebäudes lebt, sondern auch von der Eigenständigkeit der auftretenden Charaktere.

Klar, solche Geschichten haben heute definitiv keinen Seltenheitswert mehr, umso beachtlicher ist die Tatsache, dass sich viele Schriftsteller, aber auch Regisseure, Filmproduzenten und Drechbuchautoren an dieses Konzept der Kanadierin angelehnt haben, zu ähnlich ist die Art der Ausführung.

 

Wir dürfen aber nicht vergessen: Dieses Werk wurde bereits im Jahr 1959 veröffentlicht, Jackson müsste somit eine der ersten Autorinnen, wenn nicht gar DIE erste Autorin sein, die sich auf diesem Gebiet derart ausgelebt hat. Umso faszinierender ist der moderne Auftritt dieser Erzählung, auch wenn hier in Sachen Optik, Sprache und Rechtschreibung ein wenig nachgeholfen wurde. Gott segne die vernünftige Arbeit des Lektorats! 

 

Inhaltsangabe:

 

Vier Menschen betreten die alte Villa, die als Hill House bekannt ist. Sie wollen die übernatürlichen Phänomene, die sich angeblich darin ereignen, untersuchen. 

Die vier werden etwas Böses erleben, das sich ihrer Kontrolle und ihrem Verstand entzieht. Sie können unmöglich wissen, dass sie von dem Haus selbst angelockt wurden und welche bösen Pläne es verfolgt … 

 

Das Meisterwerk der 'Queen of Horror', der wichtigsten Autorin unheimlicher Literatur und Vorbild für Stephen King und viele andere Autoren. 

 

Neil Gaiman: 'Was das wirklich Unheimliche betrifft, überragt Shirley Jacksons SPUK IN HILL HOUSE alle anderen Romane. Eine erstaunliche Autorin. Wenn du sie nicht gelesen hast, hast du etwas Wunderbares verpasst.' 

 

Donna Tartt: 'Shirley Jacksons Geschichten gehören zu den schauerlichsten, die je geschrieben wurden.' 

 

Joyce Carol Oates: 'Shirley Jackson ist eine dieser höchst eigenwilligen, unnachahmlichen Schriftstellerinnen, deren Werke einen bleibenden Zauber ausüben.' 

 

Stephen King: 'Einer der wirklich großen unheimlichen Romane der vergangenen hundert Jahre.'

 

Festa Verlag

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