Rezension: "50 Mindshots“ von Sergio Ingravalle

Jeder kennt die Redensart: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Nach Beenden dieser „50 Mindshots“ von Illustrations-Großmeister Sergio Ingravalle gehe ich einen Schritt weiter und wage zu behaupten: „Ein Bild sagt mehr als tausend Bilder“. Denn was dieser Ausnahmekünstler auf diesen paar Seiten gezaubert hat, ist schlichtweg atemberaubend. Ja,...tatsächlich.

Sarkastisch, Zynisch, augenöffnend und dennoch mit einer kräftigen Portion Realismus, gibt er den alltäglichsten Situationen ein unfassbar klares, ungeschöntes Gesicht. So als würde er der ganzen Menschheit den verdreckten Spiegel vorhalten, in dem sie schreiend um Anerkennung und Wertschätzung ringen.

Und wärend ich mit dem Gedanken kämpfe, wie man 50 (im positiven Sinne) eigenartige Bilder in eine Rezension verpacken kann, sind die ersten beiden Absätze bereits in Stein gemeißelt, geleitet von einer kaum greifbaren Faszination, die mich völlig umgehauen hat. Und es auch jetzt noch tut.

Brisante Themen wie Cybermobbing, die Tücken des Gruppenzwanges, die Einschränkung von Pressefreiheit, Ressourcenausbeutung, Burnout, Selbtgeißelung am Arbeitsplatz, bis hin zur Alltäglichkeit des Lebens, des Seins und der Liebe hat Ingravalle perfekt in Szene gesetzt. Und man glaubt es kaum, aber er hat es tatsächlich fertig gebracht, die Humorkomponente in seine minimalistischen Bilder miteinfließen zu lassen. Das ist übrigen schon beim Geschriebenen eine Herausforderung, gar nicht auszudenken, wie sich das bei einer koplexeren Illustration verhält. In Erfurcht erstarre ich also vor dem Talent dieses Ausnahmekünstlers.


P.S.: Übrigens könnte ich mich gerade totärgern, dass ich diesen großartigen Verlag erst jetzt entdeckt habe.


1. Schande über mein Haupt!


2. GLASKLARE EMPFEHLUNG!!!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0