Rezension: "Der Tod so kalt" von Luca D'Andrea

Der gebürtige Südtiroler - Luca D'Andrea - schickt mit Jeremiah Salinger seinen ersten Protagonisten ins Rennen. Seine Erfolsstory - 'Der Tod so kalt' - wurde bereits in 35 Länder verkauft und erreichte bei Release, die TOP 10 der italienischen Bestsellerliste. Die La Repubblica stellt D'Andrea schriftstellerisch sogar auf eine Stufe mit Jo Nesbø und Stephen King. Euphorische Übertriebenheit? Oder schlichtweg Fakt?

 

Eines ist klar: Mit Salinger erfindet D'Andrea das "Protagonistenrad" keinesfalls neu. Er ist weder besonders begabt, auffällig, noch hat er sonderbare Macken, ABER das Rahmenprogramm, das er sich für seine Hauptfigur ausgedacht hat, bzw. die verschrobene, "von der Außenwelt abgeschnittene" Umgebung die er dem "Ermitter" zumutet, ist - um es auf den Punkt zu bringen - einfach genial und rundet die interessante Story (...die sich im Übrigen permanent zwischen Krimi, Thriller und Mystery bewegt...) wirklich gut ab.

 

Karge Bergwelten, eisige Kälte, grausame Morde, mysteriöse Verstümmelungen, jede Menge Verdächtige, eine vollkommen alleingelassene Hauptfigur und ein mysteriöser "Fluch", sind die gelungene Mixtur dieses - mit Recht - gefeierten Thrillers.

Die kurzen Kapitel, die punktgenaue Schreibe, die ständigen Orts- und Perspektivenwechsel, tun ihr Übriges, um aus einem - anfänglich - recht unscheinbaren Titel, eine passable Geschichte werden zu lassen. Nicht zuletzt ist es der unzensierte Ton den D'Andrea anschlägt, der das vorhandene Lesevergnügen gewährleistet.

 

Fazit: 

 

Selten hat ein Buchtitel so dermaßen Wort gehalten und zu den Gegebenheiten gepasst, wie der von Luca D'Andrea. 'Nomen est omen'! Eiseskälte, mörderische Stürme, waghalsige Einsätze, Schnee so weit das Auge reicht, eine von der "Vergangenheit" gezeichnete Hauptfigur und inmitten, drei bestialische Morde. Für mich, der perfekte "optische" Cocktail, der sich sowohl um die schöne, als auch um die dunkle Seite Südtirols kümmert, dargestellt im Wechselspiel zwischen "Gebirgs-Doku" und "Bergrettungsdrama".

Dass man es hier mit  einen starken Erzähler zu tun hat, sollte dem Leser spätestens nach Beenden der ersten Kapitels glasklar sein, denn: D'Andrea beherrscht die Balance zwischen niveauvollem Wortwitz und staubtrockener Ernsthaftigkeit richtig gut. Vielleicht hätte man hier und da noch ein wenig an der Spannungsschraube drehen müssen, um das Thema massenkompatibler gestalten zu können, UND - um es nochmal aufzugreifen - der Vergleich mit Jo Nesbø und Stephen King hinkt gewaltig, ABER in Summe geht die Art und Weise der Erzählung schon in Ordnung!

 

Inhaltsangabe:

 

Südtirol, 1985. Tagelang wütet ein gewaltiges Gewitter über der Bletterbach-Schlucht. Drei junge Einheimische aus dem nahegelegenen Siebenhoch kehren von einer Wanderung nicht zurück – schließlich findet ein Suchtrupp ihre Leichen, aufs Brutalste entstellt. Den Täter vermutet man im Bekanntenkreis, doch das Dorf hüllt sich in eisiges Schweigen. 

Dreißig Jahre später beginnt ein Fremder unangenehme Fragen zu stellen. Jeder warnt ihn vor den Konsequenzen, allen voran sein Schwiegervater, der die Toten damals gefunden hat. Doch Jeremiah Salinger, der seiner Frau in ihr Heimatdorf gefolgt ist, lässt nicht locker – und wird schon bald seine Neugier bereuen. Ein Fluch scheint alle zu verfolgen, die sich mit den Morden beschäftigen. Ist dort unten am Bletterbach etwas Furchtbares wieder erwacht? Etwas, so uralt wie die Erde selbst ...

 

Pressestimmen:

 

"Ein perfekt gebauter Thriller, übergroß, operettenhaft und mit Sog bis zum Ende." (BR Fernsehen "Capriccio" - 16.02.2017)

 

"Ein Krimi erster Güte."

(ZDF Morgenmagazin - 14.03.2017)

 

"Ein fulminantes, fesselndes Erstlingswerk."

(STERN - 09.03.2017)

 

"Ein unglaublich spannender Thriller."

(ALPIN - Das BergMagazin - 01.03.2017)

 

"Eine gute Komposition, der Rhythmus der Geschichte, die kurzen Kapitel, das schnelle Springen zwischen verschiedenen Schauplätzen: all das erzeugt atemlose Spannung. Und die Auflösung? Völlig überraschend." (NDR Kultur "Neue Bücher" - 03.03.2017)

 

"Sätze wie Blitzeinschläge, Wendungen wie Lawinen: ein spektakulärer Südtirol-Thriller." (Playboy - 09.03.2017)

 

"Flott geschriebener Thriller mit überraschendem Plot, zum schnellen Weglesen bestens geeignet." (flow - 21.03.2017)

 

"Ein wuchtiger Thriller, dessen Bilder auf der Netzhaut brennen." (Hamburger Abendblatt - 21.03.2017)

 

"Dieser Krimi ist wie ein Gebirgsmassiv: Immer wenn man meint, den Spannungsgipfel erklommen zu haben, tut sich ein neuer Abgrund auf." (Vorhang auf - Das Magazin der Region Darmstadt - 01.03.2017)

 

"Spannend geschrieben und gespickt mit zahlreichen originellen Einfällen sowie rasanten Wendungen. Ein lesenswerter Debütroman." (HAZ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ernst Corinth - 30.03.2017)

 

"Luca D'Andrea webt ein engmaschiges Netz aus Geheimnissen und Enthüllungen, in dem sich jede noch so unverdächtige Figur verstrickt. Ein perfekter Thriller von internationalem Niveau." (La Stampa)

 

"Dieser Autor hatte den Mut, bewaffnet mit einem Eispickel die Wände der internationalen Thriller-Literatur zu erklimmen." (Il Giornale)

 

"'Der Tod so kalt' ist ein Gebilde aus schnellem Rhythmus, ohne Pausen; D'Andrea ist großartig darin, die Geschichte durch Hypothesen und Knalleffekte zu steigern - bis zur letzten Seite." (Il Fatto Quotidiano)

 

“Luca D’Andreas Roman ist wie einer jener Bergfilme aus den Jahren der Weimarer Republik … Mit großformatigen Einstellungen auf Eis, Felsen und Schnee erzählten sie Geschichten mutiger Abenteurer, die das Schicksal herausforderten; im Zentrum die unverbrauchte Natur der Berge, die mit ihrer majestätischen Präsenz faszinieren, aber auch eine urzeitliche Angst vor etwas schüren, das stärker und älter ist als die Menschheit … Natur ist hier wie dort der wahre Star, unbezähmbar überragt sie alles, in schwarz und weiß." (Corriere della sera)

 

“Diesen Roman kann man – ohne zu übertreiben – mit Stephen King und Jo Nesbø vergleichen: die wichtige Rolle der Natur (der Bergwelt), die göttlich und dämonisch zugleich erscheint; die düstere Stimmung der ganzen Geschichte und der rasante Plot, der bis zum Schluss reich an unerwarteten Wendungen bleibt. Gleichzeitig verweist der einzigartige, bisweilen archaisch anmutende, aber niemals langweilige Ton, der sich angenehm abhebt vom zeitgenössischen Mainstream, zurück zu den Anfängen des Genres, bis hin zu Dürrenmatt.“ (La Repubblica)

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