Rezension: "Sterben" von Cory Taylor

Ganz ehrlich: Mir ist eine Buchbesprechung noch nie derart schwergefallen, wie im Fall "Sterben" von Cory Taylor. Denn noch nie war die Ausgangslage so erschreckend, so hoffnungslos, so tragisch.

 

Als Drehbuchautorin und "Commonwealth Writers Prize" Gewinnerin - Cory Taylor - an ihrem Roman "Sterben" sitzt, weiß sie bereits, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Und so nutzt sie die Gelegenheit, nutzt ihre Begabung, schreibt all ihre Gedanken auf, um uns an einem einzigartigen 'Abenteuer' teilhaben zu lassen. Sie schenkt uns Lesern die einmalige Chance, ein Leben im Angesicht des Todes revue passieren zu lassen, ohne   aber dabei den hoffnungsvollen Blick nach vorne zu vergessen.

 

Ich möchte hier - zugegebenermaßen - weder den Inhalt des Buches bewerten, noch über Stil, Aufbau, "Unterhaltungswert", oder Sonstiges diskutieren. Es ist schlichtweg nicht angebracht, bzw. nicht notwendig. Selbst wenn es - technisch gesehen - das mieseste Buch der Welt wäre (was selbstverständlich NICHT der Fall ist), würde es die ganz spezielle Thematik zu etwas ganz Besonderem machen.

 

Und so komme ich zu dem Schluss, dass Cory Taylor ein großartiges, aufgrund des Themenschwerpunktes, emotionales  'Sachbuch' verfasst hat, indem sich Hoffnung und Verzweiflung die Klinke in die Hand geben. 

 

"Wenn wir selbst an unser Ende gelangen, können wir auf einen solch lebhaften Rückblick und eine solch klare Vorausschau nur hoffen." Julian Barnes

 

 

Inhaltsangabe:

 

2015 erfährt die australische Schriftstellerin Cory Taylor, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Und so verfasste sie in nur wenigen Wochen dieses ungewöhnliche Buch, das kurz vor ihrem Tod erschien. Auf bemerkenswerte Weise reflektiert sie darin über den Sinn der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie lässt uns teilhaben an ihrer Erfahrung, was das Sterben sie gelehrt hat. Der universellen Frage über ein Leben nach dem Tod begegnet sie als nicht-religiöser Mensch in einer sie selbst überraschenden spirituellen Form. Sie erfasst die transformative Kraft des Prozesses, in dem sie sich befindet, und es gelingt ihr, sich diesem kreativ und ehrlich zu stellen. Cory Taylor hat uns allen mit diesem Buch etwas Wertvolles geschenkt. Klug, schlicht und zutiefst weise sind ihre Gedanken über das Sterben, die zugleich eine Hymne an das Leben sind.

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