Rezension: "Das Nötigste über das Glück" von Bernhard Aichner

Was braucht der Mensch zum Glücklichsein? Geld vielleicht? Eine Familie? Jede Menge Freunde?...?

 

Glück muss oft gar nicht so kompliziert sein. Manchmal genügt ein einfacher Moment, eine kleine Begegnung, ein Augenblick mit dem Menschen, der einen wieder ins Spiel bringt. In das Spiel, das man Leben nennt.

 

Genau damit beschäftigt sich der Bestseller-Autor Bernhard Aicher und schickt seinen Hauptprotagonisten Hans auf eine höchst merkwürdige Reise.

Denn dieser, schwer vom Leben gezeichnet, fasst für sich einen alles verändernten Entschluss: er will sich das Leben nehmen. Ganz genau malt er es sich aus: Er, am Boden, vergiftet und eine Frau die ihn findet. Genau so wie auf dem Comic seiner Lieblingspostkarte soll es sein. "Du tot in der Küche Hans? So kenn ich dich gar nicht!"

Doch dann platzt Elvina in sein Leben und wirft Hans' Plan völlig beiseite. Was nun beginnt ist eine Liebesgeschichte, ein Road-Movie im Kopf, das zum Glücklichsein nur zwei Dinge benötigt: Hans und Elvina.

 

Schon nach den ersten Seiten war mir ganz klar: diese Geschichte ist einzigartig, denn die Geschehnisse rund um die zwei Hauptfiguren sind von Beginn an gut durchdacht, immer wieder mal seltsam übertrieben, aber trotzdem realistisch. Man erlebt wie Hans vom Beinahe-Selbstmörder zum Lebenden, zum Chaoten, zum Riskanten wird. Schuld daran hat Elvina. Denn sie ist mit ihrem grenzwertigen Dasein, aber auch mit ihrem Charme, ihrer Lebenslust genau das richtige Mittel für Hans' Trägheit! Und so entwickelt sich aus einem klassischen Liebesgeschichte -Plot, eine eigene Komposition, ganz im Stile Bernhard Aichners.

 

Das Interessante an diesem knapp 113 Seiten kurzen Roman, ist die Tatsache, dass Aichner eine höchst schlüssige und unterhaltsame Story zusammenbringt. Wo andere die Länge eines halben Lexikons benötigen, kommt er mit wenig Worten bestens zurecht. Figuren kennen lernen, Handlung zusammenstellen, interessant bleiben, Spannung mitnehmen, Einzigartigkeit reinbringen,... All dies ist im durchwegs toll gelungen.

 

Fazit:

 

Eigenartiger Roman, mit einer außergewöhnlichen Geschichte, die mit 113 Seiten sehr gut zurecht kommt. Hatte mich wirklich bestens unterhalten gefühlt. Wenn einem die Handlung auch manchmal vielleicht ein wenig zu konstruiert vorkommt, bleibt der rote Faden stets da wo er sein soll, nämlich bei Hans und Elvina. Und Leute: Glück ist nicht immer sichtbar, aber fühlbar,...und lesbar, danke Bernhard Aichner!

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