Rezension: "Mein bester letzter Sommer" von Anne Freytag

Die Geschichte rund um Tessa, einer todkranken Jugendlichen, die verzweifelt versucht Anschluss im Leben zu finden, das Leben zu genießen, es erstmalig zu erfahren, ist grandioser Stoff für knapp 400 Seiten Herzschmerz-Feeling. Jedoch wurden meiner Meinung nach die Gefühle, eine anbahnende Romanze, eine erste große Liebe, so derart kitschig dargestellt, dass man sie schlichtweg nicht als glaubwürdig empfinden kann. Nein liebe Damen und Herren, es liegt nicht an meinem fehlenden Sinn für Romantik, oder an einer mangelnden Fähigkeit, Gefühle zuzulassen, sondern eher an einer Aneinanderreihung von viel zu affektierten Dialogen und Konfrontationen. Das erste Aufeinandertreffen, die "Liebe auf den ersten Blick", die "verlegene Schüchternheit", das vorsichtige Hineinwaten,...

 

...all jene Dinge, die eine erste Liebe ausmachen, die sie so erstrebenswert erscheinen lassen, all diese Momente waren zwar in Wort und Schrift vorhanden, wurden für meinen Geschmack aber viel zu klischeehaft behandelt.

 

Am Stil, an der klaren Sprache der Autorin gibt es wahrlich nichts auszusetzen, das steht außer Frage und mit Sicherheit findet 'mein bester letzter sommer' eine rießengroße Fangemeinde (ich wünsche es der Autorin von ganzem Herzen), aber durch so manchen übertriebenen Dialog, durch das immer wieder auftretende Selbstmitleid der Hauptfigur, war es für mich nahezu unmöglich, ein Gefühl für die Geschehnisse zu entwickeln.

 

Fazit:

 

Abschließend möchte ich dennoch eine Kaufempfehlung aussprechen, da die Story, wie ich finde, sehr ordentlich, relativ einfach (im besten Sinne) aufgeschrieben wurde und somit für den Leser deutlich und klar zu verstehen ist. Bringt man die nötige Empathie auf, lässt man sich auf den bevorstehenden Road-Trip ein und blinzelt man über so manchen Dialog hinweg, so darf man sich auf eine solide Beziehungsgeschichte freuen.

 

Inhaltsangabe:

 

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …

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