Rezension: "Strafe" von Paula Polanski, Hakan Nesser

Die Geschichte beginnt mit einem seltsamen Brief. Max Schmeling, Schriftsteller wird eines Tages von einem merkwürdigen Schriftstück überrascht, abgeschickt von seinem ehemaligen Schulkollegen Tibor Schittkowski. Dieser eröffnet ihm, dass er nur noch kurz zu leben hat und seine Hilfe benötigt. Max macht sich daraufhin auf den Weg zu Tibor, um sich von der Echtheit bzw. der Ernsthaftigkeit der Bitte zu überzeugen.
Was aber dann ins Rollen gerät, ist eine Aneinanderreihung von unglaublich dramatischen und zugleich traurigen Geschehnissen. Max wird unfreiwillig immer mehr Bestandteil dieser Geschichte Schittkowskis, aus der es kaum mehr ein Entkommen gibt.

 

Auf die detaillierte, komplexe Geschichte rund um Tibor Schittkowski will ich eigentlich nicht eingehen, denn dafür benötigt man viele viele Textzeilen und noch mehr Erzählkunst. Schließlich möchte ich euch die Spannung auch nicht vorwegnehmen.

 

Wir haben von Hakan Nesser bereits auch andere Werke auch gelesen, doch so einfühlsam, so intelligent, so liebevoll haben wir ihn bisher noch nicht gelesen. Möglicherweise liegt es auch an Paula Polanski, (Pseudonym einer deutschen Publizistin; Warum sie anonym bleiben möchte, erschließt sich aus der Lektüre des Romans) die dieser Geschichte einen ordentlichen Dreh mit auf den Weg gibt. Dass Håkan Nesser ein großartiger Erzähler ist, ist längst kein Geheimnis mehr, doch was er in "Strafe" zeigt, ist schon erstaunlich. Ich hoffte so sehr, dass der Roman kein Ende nimmt; man möchte immer tiefer in die Geschichte eintreten, obwohl die Traurigkeit stets allgegenwärtig ist. Wir dachten uns beim durchstöbern der Lektüre, den Verlauf der Geschichte so derartig gut zu kennen, bzw. so gut über ihn Bescheid zu wissen, dass wir ganz geblendet waren, als sich wieder neue Einzelheiten auftaten! Es war merkwürdig! Alles war bestens.

 

Leider kam dann auch schon bald das Ende der Geschichte und das hat unseren Geschmack so gar nicht getroffen. Viel zu konstruiert, unglaubwürdig,...naja.

 

ABER...

 

...wir vergessen mal die letzten 50 Seiten und bekräftigen die Tatsache, dass Nesser und Polanski hier etwas ganz Schönes geschaffen haben: Ein scharfsinniges, berührendes Lebensportrait!

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