Rezension: "Das Buch vom Meer" von Morten A. Stroksnes

Eines war mit vorab ganz klar: Ich habe absolut keine Ahnung, wie man einen Eishai fängt, wie man einen 2 Tonnen schweren 'Raubfisch' an Land zieht, bzw. wozu man dies  überhaupt (auch nur im Entferntesten) versuchen sollte. 

 

...JETZT WEISS ICH ES!

 

Dank Morten A. Strøksnes (Eine mir bislang gänzlich unbekannte Stimme in der Literaturszene) detaillierten Schilderungen zu Meerestierarten-Background, Fischfang, Booten und Schiffen im Allgemeinen, Vorbereitungsarbeiten fürs Abenteuer auf hoher See,...gewinnt man schnell einen kleinen Überblick über die enorme Vielfalt des Lebens unter Wasser.

Und obwohl er versucht, seine unbändige Faktentirade, mit einem "flippig-lustigen" Adventure zu kaschieren, fühlt sich die 350 Seiten lange Reise dennoch wie ein nie endender Vortrag an, der ab und zu von einer klitzekleinen - ich nenne es mal vorsichtig - "Geschichte" unterbrochen wird. (Mir persönlich wäre die umgekehrte Variante lieber gewesen.)

 

Da sich der überwiegende Teil auf, bzw. im Meer abspielt, tut man gut daran (nur so als Tipp am Rande), sich vorab ein kleines Repertoire an Begriffserklärungen zurechtzulegen, es sei denn, man hat keinerlei Probleme damit, ab und zu mal 'google' bemühen zu müssen.

 

In Summe bekommt man ein "abenteuerliches" Sachbuch, das dem Leser/der Leserin einen tollen Einblick in eine fremde, scheinbar unendliche Welt gewährt. Ärgerlich nur, dass die Abenteuergeschichte und der damit einhergehenden Unterhaltungsfaktor per se, nicht den von mir gewünschten Stellenwert erhalten hat, den ich mir für einen 'Roman' dieser Klasse gewünscht hätte.

 

...daher nur bedingt zu empfehlen.

 

Inhaltsangabe:

 

Zwei Freunde in einem kleinen Boot, die sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Aus den Tiefen des Nordatlantiks wollen sie einen Eishai ziehen, jenes sagenumwobene Ungeheuer, das sich nur selten an der Oberfläche zeigt. Während sie warten, branden wie Wellen die Meeresmythen und Legenden an das Boot, und Morten A. Strøksnes erzählt von echten und erfundenen Wesen, von Quallenarten mit dreihundert Mägen, von Seegurken und Teufelsanglern. Von mutigen Polarforschern, Walfängern und Kartografen und natürlich vom harten Leben an arktischen Ufern, vom aSkrei, der vielen Generationen das Überleben auf den Lofoten sicherte, von der Farbe und dem Klang des Meeres. Eine salzige Abenteuergeschichte über die Freiheit und das Glück, den Naturgewalten zu trotzen – und ein atemberaubendes Buch, das uns staunen lässt über die unergründlichen Geheimnisse des Meeres.

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